Volltext: Männer am Feind

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stürmten ihre Kompanieführer, sie bei ihrer Gruppe und 
ihrem Zug zu lassen. Bei einem Grenadier-Regiment meldete 
sich ein überzähliger Arzt bei seinem Kommandeur, streifte 
seine Rote-Kreuz-Binde ab und bat, bei dem Mangel an 
Offizieren als gedienter Friedenssoldat als Zugführer ein 
treten zu dürfen. — Hptm. Malter Bloem, ein Mann 
von fünfzig Jahren, eilte aus dem Kriegspresseamt des 
Großen Hauptquartiers an die Front, um wieder wie vor 
Verdun feine brandenburgifchen Grenadiere gegen den Feind 
zu führen. Er holte sich hierbei feine vierte Verwundung. — 
Lt. Fuhrmann vom Regiment „Bremen" — 1014 mit 
)0 Jahren als Junker ins Heer eingetreten — war mit 
feinen beiden zerschossenen Schultern und mehreren ge 
brochenen Rippen nur versuchsweise garnison 
verwendungsfähig geschrieben worden. Er hatte 
sich mit viel List zu seinem Feldregiment hinausgeschmuggelt 
und drang jetzt ungestüm in seinen Kommandeur, den Sturm 
nicht beim Stabe, sondern an der Spitze seiner Kompanie 
mitmachen zu dürfen. — Lt. Gerber vom Inf.Regt. 24 
war trotz schwerer Grippe aus dem Lazarett ausgerissen und 
lag mit rasselnder Lunge hinter den Gewehren seines M.G.- 
Zuges. Am achten Tage der Schlacht raffte ihn eine tödliche 
Lungenentzündung hinweg. Bei dem gleichen Regiment 
weigerten sich sieben Offiziere und einige Dutzend Mann 
schaften trotz ernsterer Verwundungen die Truppe während 
der Durchbruchsschlacht zu verlassen, und die Neuruppiner 
waren nicht die einzigen, die dieses von sich sagen konnten. 
Der einäugige Hauptmann 
Unter diesen Kriegsfreiwilligen von )oi§ nimmt Hptm. 
Seiler, Bataillons-Kommandeur im rheinischen Inf.Regt. 10) 
einen Ehrenplatz ein. „Bedingungsloser Einsatz" beherrschte 
von Anfang bis Ende des Krieges das Denken und handeln 
dieses vorbildlichen Offiziers, dessen Name schon 19)4 in der 
Verlustliste unter den Gefallenen erschienen war. 
Die ruhmvolle Kriegsfahrt des Hptm. Seiler begann 
dort, wo sie für andere zu Ende gewesen wäre: als Schwer-
	        
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