Volltext: Der Krieg der versäumten Gelegenheiten

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singen und die k. u. k. 7. Armee Pflanzer-Baltin. Während die Südarmee 
alle Angriffe abschlug, kam eö bei der Armee Pflanzer-Baltin in der Buko- 
wina zu hin- und herschwankenden Kämpfen, die sich bis Mitte Januar 
ausdehnten. Es gelang der Armee nur mühsam, ihre Stellungen im allge¬ 
meinen zu behaupten. 
Ende Oktober hatte der Oberbefehlshaber Ost fein Hauptquartier nach 
Kowno verlegt. 
Bei dem Vormarsch hatten sich die 12. und 8. Armee derart zusammen¬ 
geschoben, daß auf dem Raum nur Platz für eine, die 12. Armee, blieb. 
Sie stand vom Njemen bis nördlich der Bahn Grodno — Molodeczno. 
Oberbefehlshaber war an Stelle des nach Serbien gegangenen Generals 
v. Gallwitz General v. Fabeck geworden. 
Nördlich der 12. stand die 10. Armee bis zur Diöna. Vor Dünaburg 
wurde unter dem bisherigen Oberbefehlshaber der 8. Armee, General 
v. Scholtz, eine besondere Armeeabteilung gebildet. An sie schloß sich die 
Nsemenarmee unter General v. Below bis zum Meere. 
Um den Namen der 8. Armee, die mit den Kämpfen in Ostpreußen, be¬ 
sonders der Schlacht von Tannenberg, eng verbunden war, nicht verschwin¬ 
den zu lassen, wurde die Nsemenarmee in „8. Armee" umbenannt, zumal 
ja auch die Bezeichnung „Nsemenarmee" nach der setzigen Aufstellung der 
Armee nicht mehr paßte. 
Südlich der Stellung des Oberbefehlshabers Ost stand die Heeresgruppe 
Prinz Leopold bis in die Gegend südlich Minsk. Hier setzte sich nach Süden 
die Front des k. u. k. Armeekommandos fort mit der Heeresgruppe Linflngen 
auf dem linken Flügel. 
Nach Abschluß der Kämpfe wurde mit Energie der Stellungsbau ge¬ 
fördert. Hand in Hand damit ging der Ausbau der rückwärtigen Ver¬ 
bindungen, vor allem der Eisenbahn. Daneben schuf General Luden¬ 
dorff das bewunderungswürdige Werk der Verwaltung des Oberbefehls¬ 
habers Ost. 
Da die Russen den gesamten Verwaltungsapparat des Landes bei ihrem 
Rückzug mit zurückgeführt hatten, mußte alles neu geschaffen werden. Dieser 
Erschwerung stand andererseits der Vorteil gegenüber, daß keine Behörden 
vorhanden waren, die der neuen Verwaltung hätten Schwierigkeiten be¬ 
reiten können. 
Das Verwaltungsgebiet des Oberbefehlshabers Ost dehnte sich nach 
Süden hin weiter aus, als die militärische Front reichte, da auch Teile des
	        
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