Volltext: Vorgeschichte des Weltkrieges und das Kriegsjahr 1914 (1 ; 1917)

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tung hielt es für angebracht, eine völlige Kräftever¬ 
schiebung vorzunehmen. Die 4. und 6. Armee wurden 
nach dem nordwestlichen Flügel gezogen. In Deutsch- 
Lothringen trat die neu gebildete Armee Falkenhau¬ 
sen an Stelle der 6. Armee. 
Am 24. Oktober gelang es zum erstenmal den 
deutschen Truppen, im Nordteile des Abschnittes jen¬ 
seits des Kanales Boden zu gewinnen. Am 30. Okto¬ 
ber fielen Bixschoote und die umliegenden Örtlichkei¬ 
ten in deutschen Besitz, so daß auf der ganzen Linie 
der Gegner weit genug zurückgedrängt wurde, um 
die feindlichen Stellungen auf dem Westufer des Ab¬ 
schnittes unter deutsches Artilleriefeuer zu nehmen. 
Die Hauptbrennpunkte des Kampfes bildeten die 
Orte Nieuport, Dixmuiden und Wern. Um Nieuport 
wurde beinahe ununterbrochen gerungen, wobei auch 
englische Kriegsschiffe mitzuwirken suchten und wie¬ 
derholt das hinter den Deutschen liegende Ostende be¬ 
schossen. Am 1. November gelang es den Deutschen, 
sich der kleinen Höhen bei Messines südwestlich Wern 
zu bemächtigen und hiemit einen Anschluß an die 
deutsche Befestigungslinie westlich Lille zu gewinnen. 
Der erste Erfolg in diesen langwierigen Kämpfen war 
die Einnahme des vielumstrittenen Dixmuiden — 
11. November —, wodurch ein Übergang über die 
Bser gesichert und eine seitliche Beschießung der feind¬ 
lichen Stellung ermöglicht wurde. Allein der Kamps 
um den Abschnitt des Kanales und des Flusses ging 
in ein zähes Ringen über: beiderseits entstanden be¬ 
festigte Stellungen, die sich näher und näher gegen¬ 
einander schoben. Die Angriffe der Feinde kamen 
fortwährend zum Scheitern, aber auch die Deutschen 
vermochten trotz mancher Teilerfolge nachhaltige 
Fortschritte nicht zu machen. 
Die Dezemberkämpfe im Westen. 
Auf der ganzen Linie, von der Nordsee bei Nieuport 
bis zur Schweizer Grenze, war auf beiden Seiten 
eine ununterbrochene Kette von Befestigungen ent-
	        
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