Volltext: Das neue, große, geprüfte und bewährte Linzer Kochbuch in zehn Abschnitten

Anhang. 
Erster Abschnitt. 
Vom lochen üöerOciupf. 
r.. So wie die Kochkunst der wichtigste Theil in der Wirthschaft ist, indem 
es für alle Stande das Nothwendigste, und auch für die kleinste Haushaltung 
notwendig ist, gut und sparsam kochen zu können, so ist auch die Küche der 
wichtigste Ort bei jeder Haushaltung; denn sehr selten tritt der Fall, besonders 
m Städten, em, einer Wirthschaft im weitschichtigen Verstände vorzustehen: aber 
kochen muß man überall, weil man überall essen muß, und überall aut, und 
mit den wenigsten Auslagen essen will. Um also gut, und auf die möglichst 
sparsamste Werfe kochen zu könnest, hat jede Köchin oder Hausfrau folgende 
Stucke zu beobachten und zu wissen nöthig, indem sie ohne genügsamer Kenntniß 
derselben, und ohne Willen, dieselben, so viel es in ihren Kräften steht, zu be¬ 
obachten, niemals eine Köchin, noch weniger eine Hausfrau, die das Beste 
ihrer Herrschaft, . oder ihres Mannes stets vor Augen zu haben verbunden 
ist, eme Kochin im wahren Verstände und eine Hausfrau genennet zu wer¬ 
den verdient. 
Zum Ersten muß also in der Küche Ordnung herrschen, indem ohne 
Ordnung keine Sache in der Welt bewirkt werden kann. Nehmen wir daher 
zum Anfange die z ' 
Ordnung. 
In einer Küche muß einem jeden Küchengeschirr, und einem jeden zu dem 
Kochen nöthigen Geräthe ein eigener Ort angewiesen werden, jede Sache muß 
man alldort finden, wo es vermög der schon gemachten Einrichtung sein soll • 
wenn man ein Stück, das man braucht, erst suchen muß, so entsteht Verwirarnq, 
tue Zeit wird versplittert, und dadurch öfters der größte Schaden verursacht 
rndem. während dem Suchen eine Speise verdirbt, oder doch den Geschmack und 
die Eigenschaft, nicht hat, die sie hätte, wenn man durch das Suchen bei selber 
nachzusehen, nicht gehindert worden wäre. 
Welch einen gräulichen Anblick gewährt eine Küche, wo Alles unter ein* 
kVlC9l: der gehörigen Stelle ist, wo das Holz auf den Bänken 
und Annchttaseln, und das Geschirr auf dem Boden sich befindet, auf welchem 
Sachen herum liegen, die in das sogenannte Trank gehören, und die statt 
sie auf den Boden zu werfen, an den Ort, wo der Mist zusammen geschüttet 
wird, sogleich hatten kommen sollen; eine Küche, wo Personen, die ungefähr 
MBtH kommen, im Unflathe waten müssen und einen guten Theil von dem Ap¬ 
petite , den sie mitbrachten, daselbst zurücklassen. 
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