Volltext: Das Salzkammergut-Museum in Gmunden

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vom Ende der Gothik bis zur Studierlampe unserer Väter. 
Darunter ist ein ganz reizender Renaissance-Leuchter aus 
Messing hervorzuheben, der ein aufspringendes Pferd vor— 
stellt und nebst der zierlichen Lichtscheere höchst wahrschein— 
lich aus Nürnberg stammt. Von dem mannigfachen Tischge— 
räie sei auch das Eßzeug eines Wirtes erwähnt, dessen Griff— 
flächen die bekannten Verse enthalten: 
„Wir leben so dahin und nehmen nicht in Acht, 
daß jeder Augenblick das Leben kürzer macht.“ 
Diese volkskundliche Abteilung, einmal in 
den neuen Räumen übersichtlich aufgestellt, wird das Ent— 
zücken aller Kenner erregen. Sie ist unstreitig die reich ste 
im Lande ob der Enns. Im Herbste wird das Salzkammer— 
gut-Museum in das alte Haus an der Traunbrücke übersie— 
deln und sieben geräumige Zimmer für die Sammlungen 
zur Verfügung bekommen. Dieses Haus, gegenwärtig von 
der k. k. Finanzwache bewohnt, eignet sich als Rest der einsti— 
gen kaiserlichen Burg ganz vorzüglich zur Unterbringung 
eines Museums. Schon der Eingang in die Flur, deren 
Rückwand ein gewaltiger kaiserlicher Adler, von Länder— 
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mungsvoll auf den Besucher wirken. Es ist auch ein Lese— 
zimmer zur Benützung für Forscher, sowie eine Zunftstube 
bereits vorgesehen. Mit Befriedigung darf Herr Landes— 
gerichtsrat Pauli auf seine opferfreudigen Bemühungen 
um das Emporbringen dieses anziehenden Provinz— 
museums blicken. Seine Fachkenntnisse und Ausdauer, 
sein Finderglück erinnern lebhaft an das reichhaltige 
Museum der Stadt Rosenheim, welches in wenigen 
Jahren von zwei begeisterten Männern ins Leben 
gerufen worden ist, von einem dortigen Gymnasial— 
lehrer und seinem Freunde, einem Architekten aus 
München. Beide haben ihre Vaterstadt nach allen Rich— 
tungen durchstöbert, alle Bürgerhäuser vom Keller bis zum 
Dachboden ausgeforscht und daher das schöne Resultat 
erzielt. 
Freudig entfaltet in Oberösterreich die Heimatsliebe 
ihre Schwingen. Neben dem Museum Francisco-Carolinum 
in Linz, dem Schmuckkästchen des Landes ob der Enns, ent— 
standen in den letzten Jahrzehnten eine Reihe ganz treff— 
licher Ortsmuseen. Jedes wirkt lehrreich in seinem Kreise, 
fördert die Kunde von Land und Leuten und verhütet die 
Verschlepbpung historischer Denkwürdigkeiten in das Aus— 
sand. Und wie das Stadtmuseum in Steyr in Zunftsachen
	        
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