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Der Rathhaussaal zu Enns besitzt einige interessante
Waffen, darunter ein Schlachtschwert mit der Jahrzahl 1575.
Die eine Flachseite der Klinge hat die Inschrift: „Vorbum Dei
immanet semper“, und die andere Seite denselben Spruch in
deutscher Sprache: „Des Herren Wort bleibt ewig.“
Nach einem alten Inventar des Schlosses Puchheim befand
sich in der Rüstkammer daselbst im Jahre 1737 ein Windrohr
(Windbüchse) mit dem Sprüchleiint: —
Halt mich wohl,
Wann ich treffen sol.
In der alten Eisenstadt Steyr blühte einst das edle
Handwerk der Schwertfeger. Drei Säbel in der obgenannten
Sammlung führen folgende Sprüche auf der Klinge:
Ein Husarensäbel:
Das Militär schätz ich nicht gering,
Weil ich viel Ruhm und Ehre bring.
Ein Kürassiersäübelt..
Als Kleinot komm ich ins Schlachtfeld hin,
Weceil ich der Vertheidigung Werkzeug bin.
Ein Uhlanensäbelttt!:::
Für Fürst und Vaterland. Stadt Stey..
Unter den Waffen im Museum hat ein Kurzgewehr aus
Jahre 1732 den schönen Spruch:
Wo Lieb und Treu in einem Land, —0 0
Benimbts dem Feind die Oberhand.
Die Klinge eines Vehmgerichtdolches, auf welchem ein
Todtenkopf eingraviert ist, enthält die Worte: Memento mori.
An dieser Stelle sei auch der Reiterstandarte aus der
Sammlung Az erwähnt mit dem Sinnbilde eines Nashorns,
welches einen Bären aufspießt, mit dem Spruche: Vim suscitat ira.
Als Denkmal der blutigen Zeiten des Bauernkrieges von 1626
bewahrt unser Museum eine alte Fahne, auf welcher die Worte eingestickt
sind: „Das. wolt. Got. Fater. Sohn. Heilliger. Geist. Der. Vns.
Den. Weg. zum. Himmel. Bereit
Wer kennt nicht die weltbekannte Messersammlung von
Anton Petermandl in Steyr! Sie liefert uns selbstverstaͤndlich
manche interessante Inschriift... J
So ruft uns ein Dolch auf seiner Klinge gemüthlich zu:
Nimm verlieee
Stich oder Hieb.