Auf einem Bauernhause in Pichling bei Asten:
Ich liebe Gott und laß denselben walten,
Beschlage Pferd und neue Wägen
Und reparir die alten.
Auf dem Hause Nr. 33 in der Ortschaft Großamberg,
Gemeinde Gramastetten:
In Deinem Namen, o Gott, hab ich gebaut
Und Dir jederzeit mein Gut anvertraut.
Ich empfehle mein Haus in Deine Hand,
Bewahre es vor Feuer und Brand.
Endlich auf dem Hause des Pühringer (zum Sepp in
Meising) in der Ortschaft Meising, Gemeinde Sprinzenstein:
Mein Jesus wohnt in diesem Haus,
Mein Jesus, weiche nicht mehr draus,
Mein Jesus, bleibe immer drin, — —
Damit ich nicht verloren binn.
Jeder, der einmal das sogenannte „Eichenthor“ des alt—
ehrwürdigen Stiftes Kremsmünster betreten hat, wird auch auf
den Thorflügeln der Klosterpforte den Spruch gelesen haben:
Dies Thor soll Jedem offen stehinn
Der ehrbar will durch selbes geh'n.
Gleich neben diesem Thore sprudelt aus einem steinernen
Löwenkopfe köstliches Quellwasser in eine Marmormuschel; über
dem Brunnen stehen die Worte:
Gut Wassser
Wein besser.
Ein schlichter Handwerksbursche entzifferte einst die ihm
etwas unbekannten lateinischen Buchstaben in der merkwürdigen
Lesart: Gott Vatter, Mein Vetter. —
Auf einem Wirtshause im romantischen Josefsthal im
Mühlviertel liesf man:
Niemand kann dem Tod entlaufeen
Sonst würden sich Viele das Leben kaufen.
Es ist gut, daß der Tod annimmt kein Geld,
Sonst würde mancher Reiche leben
Und den Armen vor die Luka stellen.
Ein Haus im Markte Wolfsegg enthält den Spruch:
Hin geht die Zeit,
Her geht der Tod,
Drum thue recht
Und fürchte Gott.