Volltext: Illustrierter Führer von Schärding am Inn und Umgebung

Geschichtlichen. 
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bestehende Frankinger-Hof, Eigentum des Herrn 
W i e n i n g e r, sowie anschliessend der soge 
nannte Götz-Turm, am Passauertore gelegen, 
waren das schützende Bollwerk gegen Norden. 
Von jener Zeit an bekam Schärding immer mehr 
Wichtigkeit als Grenzfestung und Strompass, als 
Maut- und Zollstätte für den Verkehr zu Wasser 
und zu Land. 
Nach dem Tode des Herzogs Friedrich des 
Streitbaren kamen wieder traurige Zeiten. Hie 
Stände Oesterreichs trugen dem Przemysl Otto 
kar die Regierung an. Dieser nahm von Oester 
reich auch Besitz, erstreckte aber seine Länder 
sucht über die Grenzen seines Reiches und zog 
gegen das bayerische Schärding, das er eroberte 
und verbrannte. (1251). Nach dem Frieden zu 
Cham, 11. November 1257, kam Schärding wieder 
an den bayerischen Herzog Heinrich und wurde 
neu erbaut. 
Hundert Jahre später — am 8. Mai 1357 — 
verpfändete Herzog Albreeht von Bayern-Strau 
bing den damaligen Marktflecken Schärding an 
Herzog Albreeht II. von Oesterreich gegen 20.000 
Goldgulden. Mit der Erwerbung des Platzes 
Schärding hatten die österreichischen Fürsten die 
Grenzen ihres Landes bis an den Inn vorgescho 
ben. Nach Albreeht II. Tode übernahm Ru 
dolf IV. die Regierung, und zu dieser Zeit wurde 
auch die Marktkirche erbaut, von der 1360 Er 
wähnung getan wird. Die Kirche damaliger Zeit 
war von anderer Bauart als die heutige Stadt 
pfarrkirche, wie das beigegebene Bild zeigt. Im 
Jahre 1364 wurde Schärding, das eine öster 
reichische Besatzung hatte, von den Bayern hart 
angegriffen, um selbes wieder zu besetzen. Die 
Bürgerschaft erklärte sich für Oesterreich und 
unterstützte auf das tapferste die Besatzung. 
Alle Stürme wurden abgeschlagen. Infolge dieser 
heldenmütigen Verteidigung des Platzes durch 
die Bürger erteilte Herzog Rudolf, zum Lohne 
für ihre Treue, von Wien aus am 24. September 
1364 eine ehrende und lobende Anerkennung und
	        
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