Volltext: Das Decanat Peyerbach im Hausruck-Kreise von Oesterreich ob der Enns, mit den Grafen von Schaumburg [17,3] (17 = Abth. 3 ; Bd. 4 ; / 1839)

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Leiber der heiligen Märtyrer Hippol itus, Quirins und 
Arsatius erhalten. Nachdem sie also mit diesen Schätzen unter 
dem tausendfältigen Segen des Papstes an die Enns und in 
die bayrische Mark zurückkamen/ fingen Adalbert/ Ottokar 
und Tutto alsogteich an/ verschiedene Kirchen auf 
ihrem Grunde/ und Boden zu erbauen/ reichlich zu dotiren/ 
und mit ihren Reliquien zu zieren. Der Markgraf ließ unter- 
andern mit seinen Begleitern um das Jahr 754 drey Klo 
ster erbauen; das erste in der bayrischen Mark/ wo er den 
Leichnam des heil. H y po lit us Nil. et Alart. hinterlegte; 
das zweyte zu Tegernsee, das er mit dem Leichname deS 
heil. Quirins beehrte; das dritte in dem Freysingerbezirke, 
wo er den Leichnam des heit. Arsatius einsenkte. Nun er 
hebt sich die Frage, wo daS Kloster des heit. Hyppolitus gele 
gen war. 
Die Chronisten von Tegernsee sind alsogteich fertig, daS 
Kloster St. Pölten in Niederösterreich anzugeben. 
Allein was hatten die bayrischen Markgrafen an der Enns 
im Hunnen - und Avarenlande zu schaffen, wie man damahls 
Niederösterreich nannte; oder hätten die Hunnen — diese 
abgesagten Feinde des Christenthums, und Zerstörer der Klö 
ster — ein neues Kloster fast mitten unter sich geduldet? — 
Wahrscheinlich also ist es, daß dieses Kloster desheil. 
Hyppolitus in dem Lande ob der Enns, in der eigentlichen 
Lavaria orientalis, oder bayrischen Ostmark 
gelegen war, wo die einstigen Markgrafen von Steyer, und 
ihre nächsten Blutsfreunde, die Grafen von Wels und Lam 
bach, mithin auch Adalbert so viele Güter besaßen, daß ihnen 
der größte Theil des Landes zugehörte, hier konnten sie also 
so viele Kirchen und Klöster erbauen, als sie wollten, ohne 
daß ihnen Jemand nur ein Steinchen in den Weg legte. 
Die Frage bleibt also nur diese, auf welchem Platze 
die Klosterkirche des heil. Hyppolitus gelegen war. Da wir 
sonst, außer der neuen Pfarrkirche zu Viechtenstein im 
JnnrÄrtel (einer ehemahligen Filialkirche von Esternberg,) 
keine Kirche' im Lande ob der Enns finden, als die Pfarr-
	        
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