Volltext: Das Decanat Peyerbach im Hausruck-Kreise von Oesterreich ob der Enns, mit den Grafen von Schaumburg [17,3] (17 = Abth. 3 ; Bd. 4 ; / 1839)

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Am Ende von Aschachs Topographie sind nur die we 
nigen Schicksale noch übrig, die den hiesigen Markt, in 
spätern Zeiten oft drückend betrafen. Die bekanntesten er 
gaben sich in dem unglücklichen Aufruhrs - Jahre 1626 
in welchem die Bauern das Rathhaus plünderten, alle Waf 
fen und Munition mit sich nahmen und alsdann nach Effer- 
ding zogen. Sie fuhren auch nach Landshag hinüber, 
und raubten dem dortigen Salzverleger alles Salz aus den 
Lagstätten, und alles Geld aus der Casse. Endlich spannten 
sie sogar an dem Orte, wo die Donau am meisten durch 
das Gestade eingeengt wird, eine 100 Klafter lange Kette, 
wovon der Sage nach jedes Glied 20 Pfund schwer war, 
nur um zu verhindern, daß weder Hülfstruppen noch Lebens 
rnittel nach Linz gebracht wurden. Zu diesem nähmlichen 
Zwecke hatten sie auch an anderen Ortern, von Engelharts 
zell hinab, die Donau noch mir zwey Ketten und zwey 
Seilen gesperrt. Eine dieser Ketten wurde späterhin in das 
k. k. Zeughaus nach Wien abgeführt. — 
Den 1. September 1632'wurde Aschach abermahls von 
den rebellischen Bauern, die unvermuthet aus ihrem 
verborgene^ Sammelplätze zu Weib er au hervorbrachen, 
überrumpelt, geplündert, und so lange geängstiget, bis end 
lich der kaiserl. Oberste Traun, mit seinen Truppen, den 
9. October, von Landöhag her, über die Donau setzte, 
und das Lager der tollkühnen Bauern in Brand steckte. 
Fast ein gleiches, doch aber etwas milderes Übel, er-^ 
fuhren die Bürger des hiesigen Marktes in den franzö 
sischen Kriegen 1800 — 1805 — und 1809; besonders 
aber im letzteren Jahre, als die Feinde ihr Laboratorium, 
in dem Schlosse hier aufschlugen. Die böhmische Landwehre 
kam freylich bisweilen von Landshag unvermuthet herüber, 
schoß manchmahl einige französische Reiter auf dem Kirchen, 
platze vom Pferde, und hob selbst einzelne Posten auf, al 
lein für Äschach brachte alles dieses doch wenig Linderung, 
und erst der abgeschlossene Friede konnte den Markt von 
seinen ungebetenen Gästen befreyen.
	        
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