Volltext: Das Decanat Peyerbach im Hausruck-Kreise von Oesterreich ob der Enns, mit den Grafen von Schaumburg [17,3] (17 = Abth. 3 ; Bd. 4 ; / 1839)

k. k. Camerale, welches auch dis Verwaltung der Untertha 
nen mit der hiesigen Kloster- Verwaltung unter einem Pfleg 
gerichte vereinigte. Im Jahre 1826 wurde dieses Gut als Ne- 
ligionsfonds-Herrschaft an den gegenwärtigen DesitzerHerrn To 
bias Schleicher vom Staate verkauft. 
Am südlichen Ende des Marktes liegt das schöne mit 
Gärten umgebene Schloß/ welches gegenwärtig ein Eigen 
thum Sr. Erlaucht Ernests Grafen von Harrach ist. — 
Der Verfall der benachbarten Burg Stauf oder Staufen, 
wo die Gebiether von Aschach, d. i. die Herrn von Schaum- 
burg einst residirten, gab die Veranlassung zur Erbauung 
des hiesigen Schlosses.— Schon i. I. 1384 wurde die Stauf 
fenburg durch den Feldobersten Haderer zwar sehr beschädigt, 
aber doch nichts weniger als unbewohnbar gemacht; im Ge 
gentheile wohnten die S ch a u m b u rg' sch en Pfleger oder 
Anwalde auch noch ferner in diesem Schlosse zu Staufen; 
und noch i. I. 1515 erscheinet Sieg mund Stadler als 
Pfleger zu Stauf, und ward zu Pupping begraben. 
Nach dem Absterben der Schaumburg'schen Familie erb 
ten durch das Loos, i. I. 1570 die Herren Georg und 
Wolfvon Lichte n st ein, dieses Schloß Staufen, sammt 
der dazu gehörigen Herrschaft, dem Markte Aschach, und 
den sechsten Theil der hiesigen Wassermauth; allein bald 
überließen sie Alles dem Herrn H e l m h ar t Jörger, wel 
cher auch Tollet, Köppach, Pärnstein, Scharnstein, und 
Walpersdorf zu seinen Besitzungen rechnete. 
Dieser reiche und mächtige Herr war der Religion Luthers 
mit einem so unzeitigen Eifer ergeben, daß er weit mehr 
Schaden als Nutzen auf seinen Besitzungen und in der Um 
gegend stiftete, und selbst seinen eigenen Kindern qualvolle 
Tage bereitete. Er besaß die Herrschaft Staufen gegen 25 
Jahre, starb im Jahre 15Y4 und ließ zwey Söhne zurück, 
Carl und Georg Wilhelm, diezwar Erben seiner Gü 
ter, aber auch seines Eifers für den Protestantismus waren. 
Carl Hatte daher die Schlüssel zu den Capellen 8t. ^okannis 
Luxt., 8t. Meolui, und 8t. in Aschach^, sich
	        
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