Volltext: Das Decanat Peyerbach im Hausruck-Kreise von Oesterreich ob der Enns, mit den Grafen von Schaumburg [17,3] (17 = Abth. 3 ; Bd. 4 ; / 1839)

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in den Reichsgrafenstand erhoben wurde, der im Jahre 1645 
die Bestätigung des Grafen-Diploms für das Königreich Böh 
men, im Jahre 1647 das ungarische Jndigenat für sich und 
sein Geschlecht verlieh, und ihn endlich zum wirklichen ge 
heimen Rathe ernannte. Kaiser Leopold I. bestätigte ihn in 
allen diesen Würden, und zierte ihn noch dazu mit dem 
Orden des goldenen Vließes. Heinrich Wilhelm machte 
sich auch um das Land ob der Enns besonders verdient. Im 
Jahre 1626 wurde er von den ob der Ennsischen Landstän 
den nach Paffau geschickt, um die bayerischen Commissäre nach 
Linz zu begleiten; wurde aber auf dieser gefährlichen Reise von 
den rebellischen Bauern angehalten, und konnte sich kaum 
nach Aschach retten; als er aber im Urfahr Linz ankam, 
wurde er von den aufrührischen Bauern nach Ebelsberg in 
das Hauptquartier ihres Anführers Stephan Fadinger ab 
geführt, der ihn aber bald wieder frey ließ, und ihm einen 
Geleitsbrief gab, in welchem er sich Oberhauptmann deS 
christlichen Feldlagers in Oesterreich ob der Enns nannte. 
Im Jahre 1632 trug Heinrich Wilhelm theils durch Anfüh 
rung der getreu gebliebenen, theils durch Unterhandlung mit 
den aufrührischen Bauern das Meiste zur Wiederherstellung 
der Ruhe bey; wie Kurz in seinen Beyträgen zur Ge 
schichte des Landes ob der Enns, im 2. Bande, ausführlich 
erzählt. Nachdem er dem Staate unter vier Kaisern die er 
sprießlichsten Dienste geleistet, rnrd zwar, ohne jemahls 
dafür eine Besoldung oder Gnadenhilfe anzusprechen; und 
bereits ein Alter von 60 Jahren erreicht hatte, bath er 
endlich den Kaiser um Enthebung vom Ober-Hofmarfchaüs- 
amte, welches er durch 40 Jahre verwaltet hatte; von wel 
chem er auch enthoben, ihm aber zugleich die Landeshaupt 
mannschaft in Oesterreich ob der Enns übertragen wurde. 
Auch für seine Familienbesitzungen that Heinrich Wilhelm 
sehr Vieles. Er baute das im Jahre 1665 abgebrannte 
Schloß Wildberg wieder auf; er erhielt auch den Blutbann 
in der Grafschaft Schaumburg und Efferding, sammt zwey
	        
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