BerzeLchnLß
einiger
ausgezeichneten und berühmten Männer des
Hauses Starhemberg.
Im Kriegsdienste.
I. Heinrich Ernst Rüdiger
ein Sohn Conrad Balthasars, Grafen von Starhemberg,
k. k. General-Feldmarschall, k. k. geheimer und Conferenz-
Rath, Hofkriegsraths-Präsident, Inhaber eines Regiments,,
und Ritter des goldenen Vließes, Commandant der Stadt
Wien bey der türkischen Belagerung im Jahre 1683; ward
geboren zu Grätz 1636, und starb 1701 auf seiner Herr
schaft Wösendorf, im 66. Jahre seines Alters, und wurde
in der Schottenkirche zu Wien begraben. Er zog den Kriegs
dienst allen übrigen vor, und sammelte sich um den Staat
die größten Verdienste. Schon im Jahre 1657 diente er m
dem Regiments seines Vetters, des k. k. Feldmarschall-Lieute
nants Reichard Grafen von Starhemberg, als Kaiser Fer-
dinand lH. dem Könige von Pohlen, Casimir, Hülfe sendete
gegen Carl Gustav König von Schweden. Im Jahre 165g
war er bey der Belagerung von Stettin. Im Jahre 1664
war er in der Schlacht bey St. Gotthardt und Kanischa ge
gen die Türken; dann erhielt er das Commando zu Tokay
und Szäthmar. Im Jahre 1672 war er in dem Treffen ge
gen die Franzosen bey Genf; ebenso im Jahre 1674 bey
Mons; 1675 bey Sinsheim, und 1676 bey der Belagerung
von Philippsburg, wo er eine feindliche Schiffbrücke zerstörte,
dabey aber durch einen Schuß am Arme verwundet wurde.
Im Jahre 1683 wurde ihm von Kaiser Leopold I. die Ver
theidigung der Hauptstadt Wien gegen die Türken vorzugs
weise anvertraut', welche er auch vom 14. July bis 12. Sep-
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