Volltext: Das Decanat Peyerbach im Hausruck-Kreise von Oesterreich ob der Enns, mit den Grafen von Schaumburg [17,3] (17 = Abth. 3 ; Bd. 4 ; / 1839)

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Johann von Schaumberg, dessen Sohne Ulrich, dem Rüdi 
ger von Starhemberg, nebst mehreren Andern, denen er 
Vertrauen schenkte; denn er sah nur zu gut voraus, daß 
viele Herren im Lande auf seine Reise lauerten, um sich 
aufzulehnen, und den jungen Prinzen Ladislaus, über wel 
chen Kaiser Friedrich die Vormundschaft führte, auf den 
Thron zu setzen, um im Nahmen desselben selbst zu herrschen. 
Daher nahm ihn der Kaiser auch mit sich nach Italien. 
Kaum hatte sich die Kunde verbreitet, der Kaiser sey in 
Italien, warf im selben Jahre Ulrich Einzinger die Larve 
ab, brach mit 250 Reisigen hervor, und gab sich alle Mühe, 
die kaiserlichen Landesverweser theils durch gute Worte, 
theils durch Drohungen zu bestimmen, die Partey deS 
Kaisers zu verlassen, und den Prinzen Ladislaus, der da 
mahls 12 Jahre alt war, auf den Thron seines Vaters 
zu setzen. Graf Johann unterlag den Einflüsterungen, 
nicht so Graf Ulrich sein Sohn, und Rüdiger von 
Stahremberg; auch dessen ältester Sohn Bernhard schlug 
sich auf die Seite der Stände. Der österreichische Adel bil 
dete damahls nach dem Zeugnisse des Aeneas Sylvius zwey 
Parteyen, wovon die eine die Sache der Stände, die an 
dere die Rechte des Kaisers vertheidigte. Einzinger setzte 
sein Unternehmen fort, und machte die Anhänger deS Kai 
sers flüchtig. Graf Ulrich folgte dem Kaiser, und seinem 
Bruder Sigismund nach Italien, wo sie die Ehre hatten, 
die kaiserliche Braut, Eleonora von Portugal!, in Pisa zu 
empfangen, und nach Rom zu begleiten. Rüdiger von 
Stahremberg sammelte indessen die treuen Freunde des Kai 
sers, wodurch die Rebellen um so mehr in Angst gesetzt 
wurden, da es ihnen am Gelde fehlte. In dieser Verlegen 
heit sandten sie den Grafen Johann von Schaumberg zu 
dem reichen Herzog Ludwig von Bayern, um mit demsel 
ben wegen Eeldvorschüssen zu unterhandeln. Allein Graf 
Johann wurde auf eine ganz andere Art empfangen, als 
er sich geschmeichelt hatte; ja einer der bayerischen Rathe
	        
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