Volltext: Das Decanat Peyerbach im Hausruck-Kreise von Oesterreich ob der Enns, mit den Grafen von Schaumburg [17,3] (17 = Abth. 3 ; Bd. 4 ; / 1839)

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einen jährlichen Gnadengehalt von 600 Pfund Pfennig öff 
nen wollte. So tief sanken die Grafen von Schaumberg 
durch den Hochmuth ihrer letzten Ahnen herab. Die Herzoge 
nahmen den Antrag der Gräfinn an, ließen aber ihren Bru 
der/ dessen Treue ihnen verdächtig war, aufmerksam beobachten. 
Johann II. 
Graf von Schaumberg/ wuchs indessen unter der Aufsicht 
seiner Mutter heran. Er war nach dem Zeugnisse des Aeneas 
Sylvius ein sehr gelehrter und verständiger Herr/ und sei 
nes hohen Verstandes wegen/ sowohl von Kaiser Albrecht II. 
als auch von Kaiser Friedrich IV. sehr in Ehren gehalten/ 
so zwar/ daß ihn Albrecht/ nachmahls Herzog/ seinen lieben 
Oheim, und getreuen Johann Grafen von Schaumberg 
nannte/ und ihn nicht nur zu seinem Rath mit jährlichen 
400 Pfund Pfenn. Besoldung aufnahm/ sondern ihm noch 
im Verlaufe desselben Jahres/ aus besonderer Gunst, um sei 
ne treuen Dienste zu lohnen/ und ihn stets/ um seine Per 
son zu haben/ das herzogliche Haus am Schwein-Markt in 
Wien schenkte. Der Herzog brauchte ihn in den wichtigsten 
Geschäften, und sandte ihn im Jahre 1422 nach Prag, um 
seine Braut, die kaiserliche Prinzessinn Elisabeth nach Wien 
zu führen. 
Im Jahre 1420 erhielt er den Oberbefehl über die 
Sandwehre gegen die Hussiten, den aber der Graf Krankheits 
halber einem andern überlassen mußte. Nach seiner Gene 
sung, sandte ihn Herzog Albrecht, mit dem Stephan von 
Hohenberg und Georg von Starhemberg nach Rom, mit 
dem Auftrage, den Oberhkrten zu bitten, daß er gelehrte 
und eifrige Männer in seine Länder senden möchte, um die 
Klöster zu reformiren, die Disciplin der Geistlichen zu ver 
bessern, und um den Hussiten, und andern Feinden dex 
Kirche den Mund zu stopfen. Es wurde ihnen Alles nach 
Wunsch gewährt. Graf Johann verlor indessen seine Ge-
	        
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