Volltext: Das Decanat Peyerbach im Hausruck-Kreise von Oesterreich ob der Enns, mit den Grafen von Schaumburg [17,3] (17 = Abth. 3 ; Bd. 4 ; / 1839)

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den Kaisern Wenzel und Sigismund als ein Reichölehen. 
Aber von der ferneren Reichsfreyheit der Grafen von Schaum, 
berg findet man keine sichere Spur. Die Cillysche Chronik 
meldet/ weil er in Kaiser Friedrichs Diensten gestanden/ habe 
Graf Friedrich von Cilly zwey seiner Schlösser/ Rabenstein 
und Lemberg eingenommen/ und unter dem Vorwände/ sie 
wären ihm zu nahe gelegen/ zerstört. Seine Gemahlinn 
Elisabeth/ geborne Herrinn von Abensperg (nach Weißb. 
Mansc. eine Gräfinn von Hoheneck) gebar ihm einen einzi 
gen Sohn Johann, und vermählte sich in zweyter Ehe 
mit Hermann von Cilly dem Jüngern. Er starb 1398 und 
liegt zu Wilhering begraben, wo er sich 1397 einen ewigen 
Jahrtag und Seelenmesse stiftete. Wegen der Unmündig 
keit seines hinterlassenen Sohnes Johann II. verwaltete 
Jobst, der Bruder seiner Gemahlinn, die Schaumburgischen 
Güter. Er legte sich den Titel eines Vormundes der Schaum- 
bergischen Kinder und Pflegers von Schaumburg bey, wies 
wohl der eigentliche Pfleger oder Anwald von Schaumburg 
um diese Zeit, Leopold Khalinger war. 1402 wurde König 
Wenzel von Böhmen am 29. April zum zweyten Mate von 
den böhmischen Großen, und seinem Bruder Sigismund zu 
Prag gefangen genommen, von da zu Ende des Monathö 
Juny nach Krumau, und von dort auf das feste Schloß 
Schaumburg gebracht. Hier blieb Wenzel nebst dem Mark 
grafen Prokop bis zum 9- August, wo beyde nach Wien ab 
geführt, und der Huth des Herzogs Albrecht anvertraut wur 
den. Am 11. November 1403. entkam Wenzel, und kehrte 
in sein Reich zurück. (Oekelo I. 611 bey Pilwein.) Die 
Gräfinn Elisabeth, durch die Unfälle belehrt, die sich ihr 
Schwiegervater zugezogen hatte, wendete alle Sorgfalt an, 
ihrem Sohne eine gute Erziehung zu geben, und es ihm 
. tief einzuprägen, daß er mit dem österreichischen Herzoge in 
Frieden leben sollte. Sie versprach den Herzogen Wilhelm 
und Albrecht VI., daß sie ihnen alle Schlösser ihres Soh 
nes, so oft sie derselben zu ihren Kriegen bedürften, geg§n 
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