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I. von Habsburg, als solche anerkannt ward, und sich über
einen großen Theil deS jetzigen Landes ob der Enns aus
breitete.
Die Grafen von Schaumburg hatten dieß ihr
Schloß nebst der Herrschaft, bis zum Aussterben ihres Stam
mes durch beynahe 500 Jahre besessen. — Ihre Geschichte,
zu der man in den Norwwentis boiei's — in Franz
Kurz: Beyträgen zur Geschichte des Landes ob der EnnS
— in der Genealogie der ob der Ennsischen Herren Stände
von Freiherrn von Hoheneck — in Buchingers archivali-
scher Geschichte u. a. m. die wichtigsten Beyträge findet,
wird den Leser zugleich mit den Schicksalen dieser merk
würdigen Feste näher bekannt machen.— Hier soll das Wich/
tigste in chronologischer Ordnung dargestellt werdet
Geschichte
der
Grafen von Schaumberg.
DaS Geschlecht der Grafen von Schaumberg (auch
Schaumburg) war eines der mächtigsten und angesehensten
in Oesterreich. Sie hatten mit den Grafen von Jul dach
in Bayern, mit den Grafen von Dornberg, Leonstein
und Traun einerley Herkunft und Abstammung von dem
berühmten Grafen Babo von Abensperg, und trugen
ihre vielen Herrschaften meistens von den Kaisern, und dem
römischen Reiche unmittelbar zu Lehen; wie sie denn auch
als unmittelbare Reichsgrafen im Jahre 1548 nach der
Reichsmatrikel mit einem Anschlag von 26 Mann zu Fuß
und 6 Mann zu Pferd einverleibt waren; allein der trotzi
ge Uebermuth einiger Grafen brachte sie unter die Oberle-
hensherrlichkeit der Herzoge von Oesterreich, wo sie sich
bald als treue Vasallen, und durch fromme Stiftungen die
allgemeine Liebe und Achtung erwarben, bald als Raub
ritter und Rebellen berüchtigt waren. Vorzüglich mißbrauch
ten die Grafen von Schaumberg, ihr Zollrecht zu Aschach