Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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leute damit zu treffen, erbrachen sie den . Pfarrhof, zer 
trümmerten alles, was sie fanden, und mißhandelten den 
Pfarrer Jaubinger auf eine sehr unanständige Art. Nur 
durch Zieles Bitten konnte man sie bewegen, daß sie nicht 
auch Frevel in der Kirche verübten. Doch schlugen sie den 
katholischen Schulmeister halb todt, und plünderten die 
Schule. 
Ja, sie ruhten nicht, bis sie nicht einen Theil der 
Kirchho.fmauer eingerissen, und eine Kugelbahn darin 
errichtet hatten; ihrer Meinung nach die Katholiken zu be 
schimpfen; in der That aber zu bezeugen, von welchem Geiste 
sie beseelet wurden. 
Der Auflauf hätte sich nicht zerstreuet, wenn sich Herr 
Jaubinger nicht geflüchtet hatte. Ihre Wuth war so groß, 
daß sie sogar einenVater ermordeten , weil er sein Kind von 
dem lutherischen Pastor nicht raufen ließ. Der Freyherr 
Wolfgang Jörger, (wer hätte das von einem Hofkammer, 
rathe, und Landobersten vermuthen sollen)? steckte bey allen 
diesen Aufzügen unter der Decke. Der Pastor, dessen wir 
erwähnten, trieb unterdessen bey einem gewissen Steinmayer 
zu Unter - Freundorf, sein Wesen in der Jacobskirche fort, 
weil er sich in die Pfarrkirche nicht eindrängen konnte; 
sehr wahrscheinlich ist es, daß er sich des vergoldeten 
Kelches bediente, welcher noch heut zu Tage in dem 
Hause des Steinmayers aufbewahret wird. Erst im Jahre 
1612 konnte anstatt des verjagten Jaubingers der Pfarrer 
Georg Dafrid hierhergeschickt werden und das nur unter 
dem Schutze der Landesregierung. 
Nach diesem folgten Michael Münnich und Mar 
tin Winter, unter welchem der Bauernkrieg im 
Jahre 1626 ausgebrochen war. Wenn auch dieser Winter 
(wie zu vermuthen ist) von den Bauern vertrieben wurde, 
so wurde doch nach seiner Zeit die ordentliche Reihe der Pfar 
rer nicht mehr gestöret. 
Die alte Jacobskirche, welche auf dem Grunde 
des Steinmayers lag, siel unterdessen so zusammen, daß