Volltext: Das Decanat Peyerbach im Hausruck-Kreise von Oesterreich ob der Enns, mit den Grafen von Schaumburg [17,3] (17 = Abth. 3 ; Bd. 4 ; / 1839)

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1626 bey der bekannten B au ern - N eb el li o n unter 
Stephan Fadinger, Herzog Adolph von Holstein mit seinen 
schwäbischen Soldaten anS Land stieg, die alsobald die 
Bauern zu quälen anfingen, und die halbe Nacht lärmten 
und polterten. Weit nun der Einmarsch aller Truppen wi 
der den, den Bauern gegebenen Waffenstillstand war, und die 
Bauern mit Recht befürchten mußten, daß bald mehrere 
aus Bayern nachrücken, und sie ebenso mißhandeln würden: 
so versammelten sie sich noch in der nähmlichen Nacht, über 
fielen bey Tagesanbruch die Soldaten, die ganz sorglos schliefen 
und ermordeten alle, welche ihnen in die Hände fielen. Mehr 
als 1000 wurden damahls durch die Bauern getödtet; selbst 
der Herzog konnte nur im Hemde entfliehen. Die ganze 
Bagage des Regimentes, unter welcher sich auch das Silber 
zeug des Herzogs befand, ferner alle Munition, Waffen und 
Kanonen, wurde eine Beute der Bauern. (Kurzs Beytr. I.) 
Eine andere Ortschaft der Pfarre ist das Schloß 
Aichberg, welches die Herren von Aichberg schon 
im XII. Jahrhundert erbauet, und etwa 300 Jahre hin 
durch sammt der kleinen Herrschaft besessen haben. Es liegt 
sammt dem gleichnahmigen Dorf von 13 Häusern und 105 
Einwohnern, nur eine Viertelstunde von dem Pfarrhofe zu 
Waldkirchen entfernt. Nach dem Aussterben der Herren von 
Aichberg erbten es die Herren von Oed, von denen selbes 
der Ritter Tibo ld Oed er im I. 1485 besaß. Nach ihnen 
kam es in die Hände der Herren von Hub und im I. 
1548 war es ein Besitzthum des Bartholomäus Sal- 
burger, und durch ihn der Grafen von Sallaburg, 
die dasselbe noch gegenwärtig nebst der gleichnahmigen Herrschaft 
eigenthümlich behaupten. DieHofcaverne und dieHofmark lie 
gen an derCommerzialstraffe, welche von Neukirchen über die 
lange und gähe Donauleiten nach Wesenurfahr hinabführt. 
Unweit von Aichberg ist einer der nächsten fünf Bau 
ernhöfe, „die Oe d" das einstige Stammhaus der berühm 
ten Herren von Oed, welche späterhin in den Grafen- 
ftand erhoben wurden, und zum Besitze bedeutender Güter
	        
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