Volltext: Das Decanat Peyerbach im Hausruck-Kreise von Oesterreich ob der Enns, mit den Grafen von Schaumburg [17,3] (17 = Abth. 3 ; Bd. 4 ; / 1839)

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unterthänig hart an der Donau und eine kleine Stunde von 
Waldkirchen entfernt. Die hiesige Kirche zu Ehren des 
heil. WolfgangS entstand (wie schon gesagt) im I. 
1414 als eine Hof-Capelle desJohann von Spät zu Späten- 
brunn, der auch im Vorhofe seiner Stiftung begraben liegt. 
Sie ist schön, groß und mit Allem versehen, was zu pfarr- 
lichen Verrichtungen gehöret. Sie besitzet sogar einen eige 
nen Gottesacker, weil eS zu beschwerlich wäre die hiesi 
gen Leichen über die sogenannte Donauleiten nach der ei 
gentlichen Pfarrkirche zu tragen. An Sonn »und Festtagen 
wird der pfarrliche Gottesdienst abwechselnd hierund 
in Waldkirchen gehalten. Auch an Wochentagen werden bis 
weilen (da hierher mehrere Stiftungen gemacht wurden) 
Stiftmessen in hiesiger Kirche gelesen, besonders aber 
an jedem Freytage, weil die obenerwähnte Wohlthäterinn 
Sidonia Friedl, eine wöchentliche Mess« sür diesen Tag zu 
Wesenurfahr stiftete. 
Nebst den Grabmählern des frommen Stifters I o» 
Hann von Spät und des ersten Pfarrers von Waldkirchen 
Johann Gschwendtner, der laut seines Leichensteines 
den 4. December 1512 verschieden ist, und folgende Grab 
schrift erhielt: „^uvo Domini 1512 vitue luwen tsuart» 
wensis Veeembris obiit lionorubilis Dom. Vom. 
Joannes 8ckrventner, paroeiius in V^ulilleirelreii, 
vugu8 netutem Deus vineit." sind aus den übrigen Denk- 
mählern vorzüglich drey einer näheren Aufmerksamkeit würdig. 
Das eine derselbe» verkündet der Nachwelt einen Mär 
tyrer der Wahrheit, und führet die Inschrift: „Der hoch 
würdige Herr Hanns Etmannsperger, der ent 
leibtist von wegen seiner Wahrheit vonHannS 
Tschasleder, dem Gott gnad und allen gläu 
bigen Seelen 1513." 
Das zweyte zeigt, daß in Wesenurfahr auch Bene- 
ficiaten waren, und zwar bis zur betrübten Zeit der 
Religionsspaltung. ES enthält die Aufschrift: „Im Jahre 
1516 starb der ehr würdige Herr Paul Perger,
	        
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