Volltext: Das Decanat Peyerbach im Hausruck-Kreise von Oesterreich ob der Enns, mit den Grafen von Schaumburg [17,3] (17 = Abth. 3 ; Bd. 4 ; / 1839)

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büchern erzählet, der da sagt/ daß als Kaiser Rudolph II. nach 
wieder eingeführter alter Ordnung und Entfernung der Pa 
storen von Waldkirchen, diese Pfarre mit einem katholischen 
Priester besetzen wollte/ keiner zu finden war, und daß dar 
auf die Vertriebenen wieder zurückkehrten , und die ihnen 
zugethanenen Gemeinden zu desto größerer Erbitterung reih 
ten, je heftiger ihr Unwille über ihre Vertreibung war. 
Diese Erbitterung legte sich späterhin bey dem im Jahre 
1626 erfolgten Ausbruche des Bauernkrieges, mit allen ih 
ren unseligen Folgen furchtbar an den Tag. 
Nach hergestellter Ruhe findet man die Pfarre Wald 
kirchen, doch erst seit 165g ununterbrochen mit katholi 
schen Pfarrern besetzet, die sich von nun an mit dem 
besten Erfolge bestrebten, die zerstreuten oder verirrten 
Schafe zur allgemeinen Heerde zurückzuführen. AuS ihrer 
Mitte verdienen vor allen andern Joseph Maurer und 
Franz Kaindelstorfer angeführet zu werden. Der 
erstere ließ i. I. 1762 das Pforrhofgebäude um ein 
Stockwerk erhöhen, und legte einen Garten dabey an. Der 
letztere stand der Pfarre gegen 40 Jahrr vor, und trug noch 
*m 76. Jahre seines Alters mit freudigem Eifer und aus 
dauerndem Muthe die Beschwerden des Seelsorger-Amtes. 
Er setzte auch die beyden Kirchen seiner Pfarre (Wald 
kirchen nähmlich und Wesenurfahr) zu Universalerben ein, 
und verschied gottselig i I. 1822. 
Gegenwärtig enthält das PfarrdorfWaldkirchen 
einzig nur die Kirche, das Schulhaus, das Gast - und Bä, 
ckenhaus, nebst einigen Bauernhöfen, Die Kirche auf ei 
nem abschüssigen Hügel gelegen, alt, baufällig, klein ent 
hält nur zwey Altäre. Der Hochaltar ist von neuerer Bau 
art, das Altarsblatt den heil. Nicolaus vorstellend, von 
der Hand des berühmten Steiner zu Peuerbach gemahlt. 
Von dem Thurme hängen noch jetzt die Glockenstricke (wie 
zu St. Aegyden) mitten in die Kirche herab. 
Die Schule war anfangs sehr unbedeutend, indem 
ein Schuster oder Weber, welcher zugleich Meßner war, den
	        
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