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cher Zeit an sich Gotthard, einen Herrn von Wesen 
betitelte. 
Dieser Stammvater der edlen Herren von Wesen 
ließ sich's alsobald sehr angelegen seyn, die Waldungen all- 
mahlig auszustocken, die Gründe urbar ju machen, Bau 
ernhöfe anzulegen, und die Gegend nach Möglichkeit zu cul- 
tiviren. Seine Söhne und Enkel folgten diesem rühmlichen 
Beyspiele; und so entstand allmählig diese große Herrschaft 
zwischen den Gütern derHerren vonPrambach und Schaum 
burg. 
Auch andereGeschlechter bekamen in dieser Gegend 
einzelne Güter zu Lehen; theils von den Fürstbischöfen von 
Paffau, theils von den Herren von Wesen selbst; wie z. B. 
die Order, die Aichberger, die Wesenberger, die Petershei- 
mer, die Lauterbrunner, die Steiner, die Ortner u. a. m. 
Doch die Herren von Wesen blieben immer die Mächtigsten 
unter Allen; und sie waren es, die einer alten Erbsage zu 
Folge, wegen weiter Entfernung ihrer Pfarrkirche Engel- 
bartszell, sich unfern ihrer Veste Wesen, eine eigene Hof- 
Eapelle erbaueten, die sie zu Ehren des heil. Ni 
col aus einweihen ließen, weil man diesen frommen Bi 
schof schon damahls als einen besondern Patron in Wasser- 
gefahren verehrte. Dort ließen sie den Gottesdienst durch 
ihren Burggeistlichen abhalten; und bald nannten die Leute 
dieß Kirchlein „Waldkirchen am Wesen." 
Dem frommen Gotthard folgten mit der Zeit im 
Besitze der Stammfeste (die freylich jetzt in Schutt und 
Trümmern liegt) dessen drey Söhne R ich a rd, Hadmarl. 
Erching er I., welche fast in allen passauischen Urkunden 
des eilften und zwölften Jahrhundertes als Zeugen oder als 
Ministerialen aufgeführt werden. Erchinger I. hinterließ gleich 
falls drey Söhne Erchinger II., Hab mar II., und 
Friedrich von Wesen. Dieser widmete sich dem geistli 
chen Stande und wurde Domherr zu Passau. Die beyden 
andern Brüder vermählten sich um d. I. 1230. Erchinger 
mit Agnes von Waldeck; Hadmar aber mit Fräulein Sy- 
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