Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

die Aneiferung von Seite der Seelsorger und der gute 
Wille der Aeltern machten es möglich/ daß, ungeachtet ver 
langen und strengen Winterszeit/ und der Entfernung und 
des Zerstreutseyns der Dörfer-/ die Schule von dieser nahm 
haften Anzahl von Kindern besucht wird. — Dieselben Be 
schwerlichkeiten machten auch die Seelsorge in diesen Gegen 
den für einen einzelnen Priester- im hohen Grade mühevoll/ 
und erheischten dringend/ daß dem Pfarrer ein Coopera- 
tor beygegeben wurde. — 
Der Schullehrer/ zugleich Meßner, genießt als 
Einkünfte die Erträgnisse eines Gartens, das Schulgeld, 
eine Sammlung, und andere kleine Bezüge von der Pfarre 
und der Gemeinde, Auch empfängt er aus dem Schulfonde 
einen jährlichen Beytrag von 41 Gulden. — 
In hiesiger- Pfarrre zeigt man noch auf einem schroffen 
Felsen, eine halbe Stunde von St. Aegiden entfernt, den 
sogenannten Burg stall, Ruinen nähmlich eines Schlos 
ses, dessen Steine bereits im Jahre 1550 zum Baue der 
obenerwähnten Pankrazenkirche verwendet wurden. — 
Auch diese ward, wie gesagt, allmählkg wieder abgebrochen. 
St. Agatha. 
St. Agatha, vom gemeinen Volke St. Aiden ge 
nannt, gehört noch zur sogenannten Waldgegend, weil sich 
der große Passauer-Wald auch über diesen Pfarrsprengel er 
streckt. Die Kirche von St. Agatha liegt 1'/, Stunde 
von Weizenkirchen nördlich entfernt, auf einem hohen Berge 
so frey und offen, daß man sie beynahe im ganzen Hausruckkreise 
sehen kann. Herrlich und schön ist die dort zu genießende 
Aussicht. Die ganze Gemeinde enthält 36 Dörfer, die 
alle unter dem Commissariate Aschach stehen. Diese Dörfer 
liegen theils auf dem langen Bergrücken, theils auf beyden 
Abhängen, welche dermahlen schon gut cultivirt sind.