Volltext: Das Decanat St. Johann im Mühl-Kreise, sammt den Stiften Wilhering und Engelszell im Decanate Peyerbach [18,5] (18 = Abth. 3 ; Bd. 5 ; / 1840)

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III. Pfarre Gramastetten. 
Auf einem hohen Berge/ 1% Stunde nordwestlich von 
Ottensheim, und zugleich von der dort vorbeyfließenden 
Donau entfernt/ am linken Ufer der großen Rotel, liegt 
der Pfarrort/ und Markt Gramastetten; in Urkunden; 
G r a m h a r t e n ste ti n, G r e i m h a r t e n st e t t e N/ Gram- 
hartenstain u. d. g. 
Dieser Ort/ welcher gegenwärtig 5Q der Herrschaft 
Waxenberg vogteylich unterthänige Häuser zahlt/ wurde 1518 
vom Kaiser Maximilian I. zum Markte erhoben. Im Jahre 
1551 verlieh ihm Ferdinand I./ als Erzherzog von Oester 
reich, ein eigenes Wappen. 1639 bestätigte Kaiser Ferdinand 
HI. seine Privilegien/ und verlieh ihm einen Jahrmarkt/ 
und lögo wurde das Spiral gestiftet/ in welchem 10 Pfründ 
ner alljährlich zusammen 85 fl. 40 kr. erhalten *). 
Die dem heiligen Laurenz, als Patron/ Gott zur 
Ehre/ geweihte Pfarrkirche ist ein schöner, und geräumiger 
Tempel Gottes. Die Bauart verräth ein hohes Atter; aber 
einzelne Theile besonders der Thurm sind nach neuerer Art 
geformt. Das darin über dem Hochaltars angebrachte, nach 
Rubens gemahlte/ Bildniß des heiligen Laurenz/ ergreift 
mächtig/ nur Schade daß, der Zahn der Zeit daran schon so 
sichtbar ist. Nebst dem Hochaltars hat die Kirche noch vier 
Seitenaltäre/und besitzt vorzüglich einen schön gefaßten Kreuz 
partikel/ nebst den mit Authentik versehenen Reliquien von dem 
heiligen Laurenz, Johann dem Täufer, und Johann von 
Nepomuk. Nahe am Aufgange zu dem Chore, und der so 
genannten Emporkirche/ ist ein bedeutend großer, einer 
Capelle ähnlicher Raum, in dessen Mitte ein gemauerter 
Altar mit einer Marmorplatte steht. Unter der Kirche ist eine 
*) Pillwein- Geschichte. II. Thl. I Abth. S. 215. 
11 *
	        
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