Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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Das Stiftsgebäude umfaßt einen beträchtlichen Raum, 
und bildet zwey Vierecke. Das östliche enthält das Convent 
mit einem Kreuzgange, in welchem sich viele alte Grabdenk- 
mähler befinden. Das westliche Viereck wird gebildet durch 
die Prälatur und die Facade der Kirche, die Oekonomiege- 
bäude und eine Reihe von Gastzimmern und Säten, be 
stimmt zur Aufnahme der Bibliothek und der übrigen Samm 
lungen. Einen Theil dieser, der südlichen Seite beyläufig 
die Hälfte, hat erst der gegenwärtige Herr Abt gebaut. In 
der Mitte des Hofraumes ist ein Bassin angebracht, in dem 
sich auf einem hohen Piedestal eine Statue von weißem 
Sandstein, die Religion vorstellend, erhebt- hie der Bildhauer 
Franz Schneider verfertigt. 
Die Kirche ist ein nicht sehr großes, aber in einem 
schönen Style aufgeführtes Gebäude, nur nach dem Ge 
schmacke der damahligen Zeit zu sehr mit Verzierungen 
überladen. Die Plafond-Gemählde sind ausgeführt vom 
jungem Altomonte, die Altarblätter der sieben Altare von 
dem ältern. Die interessanteste Merkwürdigkeit der Kirche 
sind die zwey Grabmähler der Grafen von Schaumberg. 
Leider ist der Ort, an dem sie stehen nicht ganz zweckmäßig. 
Sie sind nähmlich gleich beym Eingänge vom Kirchenthore 
auf beyden Seiten so angebracht, daß die gegen die Wand 
gekehrte Seite nicht sichtbar ist. 
Dem Eintretenden zur Linken liegt das Grabmahl des 
Grafen Ulrich von Schaumberg, der in Wilhering begraben 
liegt. Cs ist gearbeitet aus rothem Marmor- 8^ lang, etwas 
über 4 V breit und 3' 4" hoch. Auf demselben liegt eine 
männliche Figur, ganz geharnischt mit bloßem Haupte, sein 
Aussehen ist das eines Jünglings mit kurzem Barte. In 
der Hand scheint er einst eine Standarte getragen zu ha 
ben. Unten'stehen um das ganze Grabmahl herum Figuren 
aus Stein ausgehauen, in sitzender Stellung, alte Männer 
mit Büchern auf dem Schooße. Am obern Rande herum 
laufend ist eine Inschrift einst aus metallenen in den Stein