Volltext: Statistik der Bodenproduktion von Oberösterreich

II . Aeöiet . 
Die Alpen . 
Wie das erste Gebiet den nördlichen , so umfaßt das zweite den südlichen Theil des Landes , das Alpengebiet im engeren Sinne des Wortes . Im Osten an Niederösterreich sich anschließend , zieht es sich der Südgrenze entlang an Steiermark gegen Salzburg hin , im Südosten mit dem zu Oberösterreich gehörigen Theile der Dachsteingruppe einen Vorsprung gegen Süden bildend . Von da ab erstreckt es sich in nördlicher und nordwestlicher Richtung fort und fort als natürliche Grenze gegen Salzburg , über Mondsee hinaus bis Zell . Im Norden wird es von dem III . Gebiete , den Voralpen , begrenzt . 
In dieser Umsäumung umfaßt es Theile der politischen Bezirke Steyr , Kirchdorf , Gmunden und Vöcklabruck . Während die Gerichtsbezirke Windisch - garsten , Ischl und Mondsee innerhalb des Gebietes liegen , enthält es von Weyer 8 unter 23 , von Kirchdorf nur 6 unter 26 , von Gmunden sogar nur 4 von 58 Gemeinden des ganzen Gcrichtssprengels . Die Alpenkette , die den Hauptbestandtheil dieses Gebietes ausmacht , gehört der secundären Formation an und vertritt die Gebilde der Trias — den rothen Schiefer , Gyps , Salz , Dolomit , Grauwacke , Kalk — des Jura — der Kalke , kohlenführenden steine , Mergelschichten — und der Kreide theils auf Höhen , theils als füllungen in Thälern und Gräben . 
Die früher genannte Dachsteingruppe , die allein sich über eine Fläche von 10 ( Z Meilen erstreckt , enthält den höchsten Punkt nicht nur in den österreichischen , sondern in den Kalkalpen überhaupt . Der hohe Dachstein erreicht eine Höhe von 2968 Metern und gehört mit seinen ausgedehnten Eisfeldern zu den großartigsten Erscheinungen der Alpennatur . Die bemerkenswertheren Punkte dieser Region sind so zahlreich , daß sie hier unmöglich näher angeführt werden können . Sie bieten in ihrer wilden , sehr oft sterilen Natur größere Anziehungspunkte für den Touristen , als für den Landwirth , dem der Schnee der Alpen und die kahlen , schroff emporsteigenden lichtgrauen Felsenmassen mit dem lockeren , dürren Gerölle des Gesteins weniger znsagen , als die mit frischem Grün und dunklem Wald bedeckten Höhen des präalpinen Landes . Es seien daher hier nur noch jene Theile des erwähnten Gebirgszuges genannt , welche das ganze Terrain charakterisiren . Es sind dies der Höhenzug der Gosau - gletscher , im Südei' des Hallstädter See's , mit einer Erhebung von 1800 bis 2000 Metern ; die Vorberge der Dachsteingruppe , die lange Wand des stein , der Plasten ; weiter das tobte Gebirge mit dem hohen Priel ( 2511 Meter ) , die Spitzmauer ( 2415 Meter ) , der Eilfer - , Zwölfer - und Einser - Kogel am Almsee ( 2053—2287 Meter ) ; die Pürgasgruppe , die sich an 
der Grenze von Steiermark zwischen der Enns und Steyr ausbreitet und zu welcher der dieser Gruppe den Namen gebende Pürgas ( 2240 Meter ) , der Bosruck ( 2241 Meter ) und der Scheiblingstein ( 2191 Meter ) gehören ; das Hochsenscngebirge mit der hohen Nock ( 1959 Meter ) , endlich der stein am Gmnndner See ( 1270 Meter ) und der wegen der herrlichen Aussicht mit Recht berühmte Schafberg ( 1780 Meter ) . 
Zahlreiche Seen und Flüsse bilden eine besondere Zierde dieses Gebietes . Unter erstercn ist der Atter - oder Kammcrsee der bedeutendste ; er nimmt einen Flächenraum von 1742 Hektar ein , von dem jedoch der größere Theil dem Gebiete der Voralpcn angehört . Letzteres gilt auch von dem Traunsee ( 2335 Hektar ) , dem Mondsce ( 1440 Hektar ) , dem Zellersee ( 349 Hektar ) und anderen kleineren Seen ; der 1348 Hektar messende Wolfgangsee aber gehört nur mit 121 Hektar Oberöstcrreich , mit der übrigen Fläche Salzburg an . Der Hallstädter See ( 868 Hektar ) , der Almsee ( 86 Hektar ) , der Offenste ( 59 Hektar ) , der Gosau - see ( 52 Hektar ) , die Langbathseen ( 34 und 11 Hektar ) und andere liegen jedoch ausschließlich im II . Gebiete . Die meisten dieser Seen haben eine bedeutende Höhe über dem Meeresspiegel , einzelne , wie die Gosauseen , eine solche von 900 Metern , der kleine Mittersce sogar von 1333 Metern . Ihre Tiefe und infolge dessen ihr Wasscrreichthum sind erheblich und es geht in dieser hung der Traunsee mit 190 Meter und der Attersee mit 170 Meter allen anderen Seen voran . 
Der ansehnlichste Fluß dieses Gebietes ist die Traun , welche sowohl den Hallstädter als auch den Traunsee durchzieht . Sie ist schiffbar und nimmt viele kleine und größere Gebirgswässer , wie die flößbare Alm , die Krems , die Ischl , den Frauenweissenbach , den Langbathbach , Rettenbach , manche davon erst außerhalb des Gebietes auf . Der Traun zunächst ist die schiffbare Enns mit dem Ramingbach als Grenzfluß zwischen Ober - und Niederösterreich , und die Steyr mit der Steyrling und Teichl von Bedeutung . 
Der beträchtlichen Höhenlage entsprechend , ist das Klima dieses Landes - thciles kühl und feucht . Aufmerksame Beobachter unter den Bewohnern von Mondsee wollen in dortiger Gegend gewisse Veränderungen in Bezug auf den Gang der Gewitter innerhalb der letzten Decennien wahrgenommen haben . Früher kamen fast alle Gewitter von Westen , brachen mit ungemeiner keit gewöhnlich zwischen 4 und 7 Uhr Abends herein und verheerten in der Pfarre Oberhofen beinahe regelmäßig alle 3 Jahre nicht allein die Feldfrüchte , sondern verwüsteten selbst ganze Waldstrecken durch fürchterlichen Hagel , während andere Orte , wie Zell am Moos , Mondsee , Oberwang und Unterach , ganz verschont blieben . Nun sind die Gewitter seltener geworden ; sie kommen aber meist aus südwestlicher oder aus südöstlicher Richtung vom Gebirge her , ohne Wind , schon um die Mittagsstunde , dauern dann häufig den ganzen Nach - 
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