Die jährliche durchschnittliche Gewinnung an Brech - oder an flachs beträgt 12 —1600 metrische Centner im Werthe von mehr als einer halben Million Gulden .
Hans wird in weit geringerer Menge ( 2—3000 m . C . ) als Flachs gebaut ; die ihm zugewendete Cultur bietet nichts Bemerkenswerthes dar .
Von Hackfrüchten ist des für den oberösterreichischen landwirthschast - lichen Haushalt hochwichtigen Krautes , des Kopfkohles , schon gedacht worden . Ihm wird der beste Standort mit kräftigster Düngung eingeräumt , die meiste merksamkeit und Pflege zugewendet . Nebst dem vor Eintritt des Winters oder im Frühjahre eingeackerten Stallmiste wird der Krautacker meistens während der Wachsthums - Periode des Gewächses auch mit Jauche gedüngt , was viel zur Hervorbringung schöner Köpfe beiträgt . Das oberösterreichische kraut ist aber auch ein ganz ausgezeichnetes Gewächs ; nieder im Stengel , vollständig geschlossen , besitzt es bei namhafter Größe und Zartheit in den Rippen eine außergewöhnliche Festigkeit im Haupte . Frühe Sorten sind nicht beliebt , und werden daher nur selten gezogen .
Von Futterrüben kommen hier nebst den Stoppelrübcn noch die verschiedenen Arten der Lata vulgaris vor . Die Cultur der letzteren ist in steter Zunahme begriffen , besonders in jenen von der Kaiserin Elisabeth - Bahn zogenen Gegenden , von welchen aus der Milchverkauf nach Wien betrieben wird .
Unter den Futterpflanzen , welche hier gezogen werden , nimmt der rothblühende Kopfklee , tritt prat . , den ersten Rang ein . Das an Niederschlägen ziemlich reiche Klima , der zu einem großen Theile kalkhältige Boden des Landes , die gute Düngung und Mergelung desselben , alles dieses trägt dazu bei , daß er meist sehr reiche Ernten liefert . Schon im Jahre der Aussaat unter getreide oder unter Winter - Roggen gibt er nicht selten nach Aberntung der Ueberfrucht einen ausgiebigen Schnitt , im darauffolgenden aber in mehreren Wachsthumsperioden den Hauptertrag . Die Bereitung des Kleeheues , hungsweise die Trocknung des Grünklees , wird stets auf Pfählen vollzogen ; nachdem er einige Tage in den Schwaden gelegen war , hängt man ihn über die Seitensprossen derselben . Dieses Verfahren ist ein durchaus lobenswerthes ; es sichert das Produkt vor den Wechselfällen des Wetters und bewahrt ihm seinen werthvollen Blätterreichthum .
Der Kleesame wird meistens vom zweiten Hiebe gewonnen , weil dieser erfahrungsgemäß mehr Blüthenköpfe ansetzt , als der erste Klee . Aus diesem Grunde und um> die volle Reife des Samens zu erreichen , wird der erste Schnitt früher , als es sonst geschehen würde , vorgenommen . Man cultivirt hier dreierlei Sorten dieses Klee's : einen sehr frühzeitig blühenden , ■— im Volksmunde „ Geschwinden " geheißen — einen mittelfrühen und einen spät blühenden , auch „ grünen Klee " genannt . Die beiden crsteren geben 2 bis 3 Hiebe , von letzterem
wird gewöhnlich nur ein Hieb genommen , der jedoch so ausgiebig ist , daß er oft die Doppelernten der andern übertrifft .
Die Bodenproduktion Oberösterreichs erscheint sonach als eine vielseitige und reichhaltige und reprüsentirt einen Werth , der ihm eine nicht unansehnliche Rangstufe unter den steuerkräftigsten Ländern der Monarchie anweiset .
Wie die nachfolgende Tabelle ergibt , beziffert sich der Geldwerth der jährlich hier erzeugten , wichtigsten Feldgewächse und des Wiesenheues auf nahezu 70 Millionen Gulden , ein Betrag , der durch dasjenige , was alljährlich der Obst - und Gartenbau wie die Holzbestände liefern , um ein Wesentliches erhöht wird .
Produktion und Werth der Produktion an Feldgewächsen und den Erzeugnissen des Graslandes
im Durchschnitte der letzten sechs Jahre .
Anbaufläche
Ertrag
Werth
Frucht
in
Jochen
in
Hektaren
in Metzen und Centnern
inHektolit . und metr . Centnern
Gulden
Weizen . . . , .
87 . 432
50 . 335
1 , 123 . 511
689 . 836
7 , 239 . 528
Roggen . . . . .
162 . 705
! 241 !
/ 93 . 429 !
2 , 169 . 581
1 , 332 . 123
9 , 132 . 495
Gerste . . . . . .
72 . 888
41 . 974
1 , 339 . 153
822 . 240
4 , 624 . 861
Hafer . . . . . .
135 . 152
77 . 808 ,
2 , 558 . 829
1 , 571 . 115
5 , 539 . 486
Hülsenfrucht . . . .
354
204
2 . 769
1 . 700
14 . 713
Mengfrucht . . . .
24 . 469
14 , 087
405 . 602
249 . 040
1 , 060 . 709
Buchweizen . . . .
228
131
2 . 148
1 . 319
10 . 812
Raps und Rübsen . .
3 . 630
2 . 090
38 . 005
23 . 335
276 . 391
Flachs - Bast . . . .
ktx .
! 7 . 548
4 . 340 j
22 . 753 Ct .
12 . 742
521 . 255
, , Körner Metz . u . Hl .
30 . 192 M .
18 . 538
181 . 152
Hanf . . . . „
1 . 044
601
5 . 360 Ct .
3 . 002
107 . 223
Weberkarden . . . .
Mille
701
404
49 . 839 M .
49 . 839
79 . 742
Kartoffeln . . . . .
28 . 366
16 . 331
2 , 433 . 848
1 , 494 . 383
4 , 124 . 020
Rüben , Hauptfrucht .
Ctr .
4 . 306
2 . 479
546 . 043
305 . 784
243 . 645
„ Nachsrucht . .
10 . 164
5 . 852
487 . 792
273 . 163
170 . 323
Kraut . . . . 100 Stück
6 . 826
3 . 930
147 . 921
147 . 921
1 , 183 . 368
146 . 146
Kleefamen . . . .
3 . 244
1 . 868
5 . 621
3 . 451
Kleeheu . . . . .
Ctr .
98 . 863
56 . 916
3 , 654 . 197
1 , 936 . 724
3 , 157 . 032
Mengfutter , Hauptfrucht . . „ Nachsrucht . .
2 . 556
3 . 486
1 . 355
2 . 007
j 265 . 606
148 . 739
132 . 803
Grasheu von Egärlen . „ „ Wiesen .
14 . 778
365 . 715
8 . 508
210 . 544
, 776 . 432
6 , 034 . 802
15 , 975 . 095
Hopfen . . . . . .
1 . 270
668
' 6 . 984
3 . 911
504 . 105
Stroh Dort den Hauptkörner -
5 , 622 . 423
Gattungen . . . .
10 , 682 . 604
Summa
69 , 067 . 508
3 *