Abgesehen von den einzelnen Theilen ergibt sich für das Land im Ganzen überwiegend die Eignung zum Feldbau ; letzterer aber erscheint bestens stützt durch das Vorhandensein einer die Viehzucht begünstigenden , angemessenen Area von Wiesen und Weiden .
Auf 100 Joch Ackerland entfallen 49 Joch Wiesen und 14 Joch Weiden ; überdies noch 98 Joch Wald , ein Beweis , welche Bedeutung auch die Forst - wirthschaft für Oberösterreich besitzt .
Sesthstands - Kategorien .
Die Zahl der Besitzstände in Oberösterreich betragt inclusive der 6433 sitzungen , die nur aus Bauarea allein bestehen , 132 . 992 , welche sich ( wie aus der Pag . 149 enthaltenen Hauptübersicht zu ersehen ist ) folgend gestalten : 35 . 411 Besitzstände haben ein Ausmaß bis 1 Joch
34 . 998
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von 1
bis 5
Joch
11 . 811
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5
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10
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13 . 551
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10
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20
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11 . 708
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20
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30
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12 . 705
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30
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50
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4 . 391
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tt
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50
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75
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984
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75
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100
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443
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100
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150
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160
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150
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200
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152
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200
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300
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55
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300
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400
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190
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über
400
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6 . 433 Besitzstände bestehen aus der Bauarea allein Summa 132 . 992 Besitzstände .
Nach dieser Classifizirung scheint es allerdings , als ob in Oberösterreich das Kleinhäuslerwesen das vorherrschende sei ; allein ein solcher Schluß wäre ein irrthümlicher , weil ein großer Theil jener Besitzstände , die bis zu einem Ausmaße von 5 Joch reichen , Eigenthum jenes hier so zahlreichen Standes kleiner Gewerbetreibender und Geschäftsleute sind , die in Ortschaften , Märkten und Städten ansässig , ihren Garten beim Hause oder ihr Grundstück in der Nähe desselben haben . Linz allein weist 858 solcher Besitzungen aus und Aehnliches im Verhältnisse kommt auch bei den übrigen Städten vor . Scheidet man diese beiden Größenkategorien von den übrigen aus , so zeigt sich als die am meisten vorhandene Besitzstandsgröße jene von 10—20 Joch und ihr zunächst die mit 30—50 Joch . Letztere repräsentirt am besten den o . ö . Bauernstand ,
der jedoch auch in den Besitzständen bis zu 150 Joch ziemlich häufig , über diese Größe hinaus aber nur selten mehr seine Vertretung hat .
Das Areale aller Besitzungen zwischen 30—50 Joch ist das größte und beträgt 24% der Gesammtheit ; daran reiht sich das der 190 größten Güter , welche 17% des ganzen Grundes einnehmen . Als dritte in der Reihe ran - - giren wieder die Bauernwirthschaften mit 20—30 Joch , beziehungsweise 14% des Bodens .
Güter , mit einem das Ausmaß von 400 Joch überschreitenden Areale zählen stets zu den Waldherrschaften , als deren bedeutendste das Aerar mit den Forsten des Salzkammergutes — nahezu 100 . 000 Joch — 57 . 549 Hektar obenan steht . Die Gesammtmenge der größeren herrschaftlichen Forste betrügt über % des vorhandenen Waldbodens .
Der Charakter der natürlichen Gebiete drückt sich in dieser Beziehung mehrfach aus und zeigt , daß die geringere Fruchtbarkeit des Bodens ihren gleich in einer größeren Menge desselben findet . So weist das sterile gebiet unter 1000 Besitzungen noch 8 aus , die über 400 Joch groß sind , so zeigt das diesem zunächst köminende Voralpenland noch 2 solcher Besitzungen , das Bergland an der Donau noch eine , das Gebiet zwischen Traun und Inn nur mehr Bruchtheile auf je 1000 ( '6 ) , im fruchtbaren Gebiete zwischen Traun und Enns aber kommt gar keine Besitzung über 400 Joch vor .
Im Vergleiche sümmtlicher 132 . 992 Besitzstände mit dem Areale von 1 , 989 . 492 Joch treffen auf einen Besitzstand 14 * 93 Joch ( 8 * 584 Hektar ) , nach Abrechnung der „ Banarea allein " aber 15 * 72 Joch ( 9 * 093 Hektar ) . Nimmt man jedoch nicht die Zahl der Besitzungen , sondern die Zahl der Grundbesitzer an , die nur 84 . 853 beträgt , da zuweilen mehrere Besitzstände in einer Hand liegen , so kommen auf je einen Besitzer 22 * 41 Joch oder 12 * 885 Hektar .
Für die verschiedenen Größen der Besitzungen gelten eigene Bezeichnungeu . Ein Kleinhäusler wird genannt , wer von 1 bis höchstens 3 Joch Grund besitzt , und je nachdem dieser guter oder weniger guter Beschaffenheit ist , 1 bis 2 Kühe hält . Die Haus - und Feldarbeit wird von der Familie allein besorgt . Dann kommen die Söldner oder Söllner mit 3—10 Joch , 2—4 Kühen , 1—2 Stück Jungvieh . Im Gebirge heißen diese Leute auch Viertelbauern , die neben einigen Kühen gewöhnlich ein Paar Ochsen aufzieheu . Ein Areale von 16—20 Joch , 1 Paar Ochsen oder Pferde , 4—6 Kühe , 2—4 Stück Jungvieh verleiht den Titel Halbbauer . Der Ganzbauer mit 36 bis 40 und mehr Joch Grund hält 4 Pferde oder 6 Ochsen , oder 2 Pferde und 2 Ochsen , 6—9 Kühe , 4—6 Stück Kälber . Je nach der Art des Zugviehes heißt er auch in manchen Gegenden „ Vierrößler " . — „ Scchsrößlcr " und „ Acht - rößler " tragen vielfach den Namen „ Mayr " und bilden die höchste Stufe