Volltext: Strategische Beleuchtung mehrerer Feldzüge von Sobieski, Münich, Friedrich dem Großen und dem Herzog Carl Wilhelm Ferdinand von Braunschweig und andere historische Materialien zur Strategie (10 ; / 1837)

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zog, daß matt von Seiten der Hstreicher, Sachsen und 
Engländer darauf bedacht war, ihm Schlesien wieder ab. 
zunehmen. Der Breslauer Frieden war noch eine zu 
schwache Garantie dieses Besitzes, Friedrich der Große 
mußte sich noch einmal furchtbar zeigen, um mehr Sicher¬ 
heit des Besitzes zu gewinnen. Sein Plan war, in Böh¬ 
men einzufallen, Prag zu erobern, dadurch ein neues Un¬ 
terpfand zu bekommen und zum Vesten der Franzosen am 
Rhein eine Diversion zu bewirken, welche einen Theil der 
östreichischen Armee von daher abzöge. Nach der Erobe¬ 
rung von Prag wollte er auf der Vertheidigung bleiben, 
und cs geschah nur aus Rücksicht für die Franzosen und 
um dem zweiten Theil seiner Absicht, nämlich der Diver¬ 
sion etwas mehr Kraft zu geben, daß er sich bis Tabor 
und Budweis vorschob, um Ostreich mehr zu bedrohen. 
Diese offensive Spitze erliegt sehr schnell ihrer natürlichen 
Schwäche. Der König überall von östreichischen leichten 
Truppen umgeben, ist von Prag und Schlesien völlig ab¬ 
geschnitten. Der Herzog von Lothringen kommt mit der 
Hauptarmce an, und der König, der erst Ende September 
in diese Stellung eingerückt ist, tritt den 8. Oktober den 
Rückzug schon wieder an. Sein Bestreben ist nun, die 
Gegend, durch welche er zieht, auszuzehren und daher bringt 
er noch volle vier Wochen Zeit auf der Straße von Ta¬ 
bor bis Collin zu. Der Prinz von Lothringen folgt ihm 
und sucht ihn auf beiden Seiten immer so viel als mög¬ 
lich einzuschränken. Nachdem Friedrich der Große den 
9. November über die Elbe gegangen ist, gewinnt er noch 
vierzehn Tage Zeit Hinter diesem Fluß, welchen er zur 
Deckung seiner Front braucht, wahrend daö besetzte Collin 
und Pardubitz die Flügel sichern. Die Armee kantonnirt. 
Ende Rovcmbev gehen die Ostreicher in der Mitte dieser
	        
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