Volltext: Strategische Beleuchtung mehrerer Feldzüge von Gustav Adolph, Turenne, Luxemburg und andere historische Materialien zur Strategie (9 ; / 1837)

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stm Reinacher *) zu Hülfe und nöthigte den Bischof sich 
in seine Hauptstadt znrückzuziehcn. Tott vermochte seine 
Absicht nicht auszuführen; er konnte nicht über den Fluß, 
weil die Katholischen alle Schiffe weggcnommen hatten; 
diese blieben also Meister in dem Strich Landes zwischen 
der Weser und Elbe. Unterdessen hatte die Besatzung von 
Dömitz kapitulirt **). Sie erhielt freien Abzug und sollte 
stch über Minden nach Westphalen begeben. Da sie sich 
aber gegen Wolfenbüttel wandten um sich in diesen Ort 
zu werfen, so schickte Banner eine Partei ab welche sie zu 
Wickensce im Braunschweigschcn überfiel und niedermachte. 
In Böhmen geschah indessen nicht viel. Die Sach¬ 
sen nahmen Eger ein, hatten ein sehr hartnäckiges Gefecht 
mit Götz und Tiefenbach bei Nimburg, zwischen Prag und 
Königingraz, worauf die östreichischen Generale nach Tabor 
gingen um sich mit den Verstärkungen zu vereinigen welche 
Gallas aus Italien herbeigeführt hatte. Die Sachsen er¬ 
oberten hierauf noch Pilsen und führten dann einen nichts 
entscheidenden kleinen Krieg in Böhmen. 
In Franken hatte Tilly aus mehreren Gründen sich 
genökhigt gesehen die beabsichtigte Belagerung Nürnbergs 
aufzugeben. Die Angelegenheiten in Böhmen nöthigtcn ihn 
ein Corps dorthin zu senden; der Kurfürst von Baiern 
verlangte daß er sich seinen Staaten mehr nähern sollte 
um sie gegen Horn zu decken; seine Armee war ohnehin 
sehr geschwächt; sein Pulvermagazin aufgcstogen und der 
König von Schweden bereit den Nürnberger» zu Hülfe 
zu eilen. Tilly zog sich hierauf gegen die Donau, machte 
sich zum Meister von Wcißenburg und dem Schlosse 
D. Heransg. 
D. Herausg. 
*) Chemnitz nennt ihn Reinacker. 
**) Am 19. Dezember.
	        
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