Volltext: Strategische Beleuchtung mehrerer Feldzüge von Gustav Adolph, Turenne, Luxemburg und andere historische Materialien zur Strategie (9 ; / 1837)

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der Rheingau war durch spanische Truppen und durch be¬ 
waffnete Mainzer Landleute verthcidigt die sich zwar vor 
der schwedischen Übermacht auf das linke Rheinufer zu- 
rückzogen, dort aber eine Macht von 10,000 Mann bil¬ 
deten die den Übergang um so mehr verhindern konnten, 
da derselbe auf wenigen Kähnen hätte geschehen müssen. 
Der König von Schweden wollte sich daher plötzlich in 
die Gegend oberhalb Mainz wenden um hier den Über¬ 
gang zu versuchen, als er bei seiner Ankunft am Main 
die Nachricht erhielt daß Tilly Nürnberg am 19. Novem¬ 
ber eingeschlossen habe und mit einer Belagerung bedrohe. 
Die Besatzung war 3500 Mann stark; sie wurde durch 
5000 Mann bewaffneter Bürger unterstützt und Graf 
Heinrich Wilhelm von Solms war Kommandant. Gustav 
Adolph hatte der Stadt sein Wort gegeben ihr in der 
Gefahr beizustehen, als sie im Vertrauen auf dies könig¬ 
liche Wort sich ihm verbündete. Er stand daher auch nicht 
einen Augenblick an, brach den 29. November nach Frank¬ 
furt auf, nöthigte diese Stadt dem Leipziger Bündniß bei¬ 
zutreten und ihm den Eid der Treue zu leisten um sich 
ihrer während seiner Abwesenheit zu versichern. Er wollte 
den 30. den Weg nach Nürnberg fortsetzen als er die 
Nachricht erhielt Tilly habe die Einschließung wieder auf- 
gegeben. — Dieser vergebliche Marsch würde den Spa¬ 
niern und Mainzern Zeit gegeben haben sich auf die Ver- 
theidigung des Rheins oberhalb Mainz gefaßt zu machen, 
wenn er nicht für sie die Wirkung einer bloßen Demon¬ 
stration gehabt hätte. Als Gustav Adolph daher den 
1. Dezember wieder aufbrach und den 3. bei Stockstadt 
zwischen WornrS und Oppenheim ankam, fand er noch keine 
bedeutendere Schwierigkeiten zu besiegen als die ihm der 
Mangel an Kähnen verursachte. Er bemächtigte sich der
	        
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