Volltext: Strategische Beleuchtung mehrerer Feldzüge von Gustav Adolph, Turenne, Luxemburg und andere historische Materialien zur Strategie (9 ; / 1837)

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aus Caprara in derselben Stellung ein. Was Montecu- 
culi mit diesem Marsch näher beabsichtigte, darüber schweigt 
die Geschichte und der Erfolg kann cs nicht wohl lehren, 
weil der Tod Turennes am folgenden Tage den Dingen 
eine Wendung gab, die ohnedem wohl nicht eingetreten wäre 
und auf die Montecucnli schwerlich gerechnet hat. Durch 
diesen Marsch zog Montecucnli sich ans der Umstellung, 
in die er einigermaßen gerathen war, heraus; allein dies 
konnte nicht die letzte Absicht sein; fehlte cs ihm in seinem 
bisherigen Lager schon an Lebensmitteln, wo er das Rhein¬ 
thal und die Straße desselben grade hinter sich hatte, so 
mußte in dem Lager bei Nieder-Sasbach dieser Mangel 
noch fühlbarer werden, wo er auf der einen Seite die 
Straße am Rhein anfgegeben, auf der andern aber die 
grade Verbindung mit Offcnburg noch nicht wieder erlangt 
hatte und sich fast mit dem Rücken am Fuß des Schwarz¬ 
waldes befand. Ob er die Absicht hatte Turennes rechten 
Flügel anzugreifen, wie das Vorrücken des andern Tages 
andeutet, ob er über Oberkirch die Verbindung mit Of¬ 
fenburg wieder gewinnen wollte, oder ob er sich durch den 
Schwarzwald nach Schwaben zurückziehen wollte, das al¬ 
les ist völlig ungewiß. 
Den 26. vereinigt Turenne feine Armee ziemlich, in¬ 
dem er die Corps von Lorges und Hamilton an sich zieht 
und rückt damit auf der großen Straße nach Rastadt bis 
Nieder - Sasbach, eine Viertelstunde von Achern vor. 
Montecuculi ist zu gleicher Zeit von Ried her auf dieser 
Straße vorgerückt, hat aber sein Gepäck zurückgehen lassen- , 
Zuerst am Vormittag stoßen beide Avantgarden auf ' 
einander und man schlägt sich um den Besitz von Nieder- 
Sasbach, welcher dem deutschen Feldherrn verbleibt, weil 
seine Truppen zuerst Meister der sehr vortheilhaft gelegenen
	        
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