Volltext: Strategische Beleuchtung mehrerer Feldzüge von Gustav Adolph, Turenne, Luxemburg und andere historische Materialien zur Strategie (9 ; / 1837)

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heim, die er lieferte, und durch gute Stellungen flößt er 
ihnen Furcht genug ein, um sie von einem Angriff abzu¬ 
halten und sieht sich im Stande die eine Hälfte des El¬ 
sasses gegen sie bis in das Spatjahr zu behaupten. Hier¬ 
auf, als er durch Verstärkungen aus Flandern ihnen an 
Kräften fast gleich wird, kehrt er mitten im Winter un¬ 
erwartet noch einmal auf das Kriegötheater zurück und 
zwingt dadurch feine Gegner, den Elsaß wieder ganz zu 
räumen. Wenn man auch sagen muß, daß die Uneinigkeit 
der Verbündeten, Mangel an gehörigen Ober-Befehl, ihm 
dies alles erleichterten, so bleibt das Resultat immer ein 
schönes Beispiel von Ausdauer und behutsamer Thätigkeit. 
§. 22. 
Decken der Grenze durch unmittelbares Vorlegen und 
Vorschieben. 
In der Kriegsgeschichte Ludwigs XIV. ist das be¬ 
ständige Vorschieben, um die Grenzen des Reichs unmit¬ 
telbar zu decken am stärksten ausgesprochen. Seine Geg¬ 
ner, der Kaiser, das Reich und die Holländer hatten kei¬ 
nen so zusammenhängenden Staat, der sie dazu hätte auf¬ 
fordern und einladen können. Dazu kam, daß Lothringen 
und die Franche-Comte schwache Stellen waren, wo der 
Feind eine ihm ergebene Einwohnerschaft fand. Aber eö 
war bei Ludwig XIV. fast ein Prinzip der Ehre gewor¬ 
den, die Gränzen des Reichs von jeder auch der folgenlo¬ 
sesten Insulte rein zu erhalten. 
Während des ganzen Feldzugs von 1674 z. B. ist 
Turenne eigentlich immer auf der Lauer, ob die östreichische 
Armee welche unter dem General Souches au der Maas 
ist, nicht etwas an der Mosel oder sonst wo unternimmt, 
dem er sich entgcgenstelleft muß und aus den Briefen Lud-
	        
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