Volltext: Der Feldzug von 1815 in Frankreich (8 ; / 1835)

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Zwar war die Hauptrichtung der preußischen Stel¬ 
lung auch abgesehen vom Thielemannschen Korps nicht so, 
sondern der Chaussee nach Brüssel mehr parallel als senk¬ 
recht auf dieselbe; aber Bonaparte sah es nicht so und sein 
Irrthum ist sehr verzeihlich, da bei den vielen einzelnen 
Massen der preußischen Brigaden eö sehr schwer sein mußte 
stch eine Idee von der Hauptrichtung des Ganzen zu ma¬ 
chen und sehr natürlich die Richtung von St. Amand auf 
Ligny und die Richtung dieses letztem Dorfes selbst, als 
die vordersten besetzten Punkte, für die wahre Richtung des 
Ganzen zu nehmen. Diese Aufstellung der preußischen Ar¬ 
mee setzte ihn in Verwunderung und er machte daraus den 
Schluß daß Blücher an diesem Tage noch nicht auf eine 
Schlacht gerechnet, sondern daß er diese für die augenblick¬ 
lichen Verhältnisse wunderbare Stellung genommen habe in 
der Hoffnung bis zum andern Tage Zeit zu gewinnen und 
dann die englische Armee neben stch in die Linie cinrücken 
zu sehen; daß er sie jetzt im Angesicht der französischen Ar¬ 
mee behielt schrieb Vonaparte theilö dem kecken Wesen des 
alten Blücher zu der mit dieser Contenance imponiren wollte, 
theilö seiner eigenen inossensivcn Aufstellung bei Fleuruö wo 
ein Theil der Truppen ganz verdeckt stand. 
Nun glaubte Bonaparte ziemlich sicher zu sein daß 
Wellington nicht ankommen konnte und darüber konnte er 
allerdings bestimmtere Nachrichten haben als über Bülow; 
außerdem glaubte er durch die Aufträge die er Ney gege¬ 
ben dafür gesorgt zu haben. Es kam ihm also Alles dar¬ 
auf an daß Ney, da er es am 15. versäumt hatte, am 16. 
so schnell als möglich bis Auatrebras Vordringen, dadurch 
Alles was voy Wellington kommen könnte zurückhalten, 
dann aber selbst noch 10,000 Mann auf der Chaussee von 
L^uatrcbras nach Namur zurück der preußischen Armee in
	        
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