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selbstgefälligen Franzosen würden den Royalismus wie den
Republikaniömuö großentheils in diesem Siegesrausch ver¬
loren habe«/ den Vendeern wären die Waffen ganz aus
den Händen gefallen und zum Innern Frankreichs wäre
Bonapartes Stellung eine ganz andere geworden.
Wir stnd weit entfernt in der allgemein üblichen
Weise darzuthun, daß nach einem solchen Siege sich die
Lage Bonapartes eben so günstig, stark, unüberwindlich ge¬
zeigt hatte als sie vorher ungewiß war, weil dergleichen
Gegensätze meistens gegen die Natur der Dinge und ein
für die historische Kritik ganz unwürdiges Mittel der Be¬
redsamkeit sind. Wir glauben vielmehr daß auch nach dem
glänzendsten Siege Bonapartes Aufgabe noch unendlich
schwierig blieb, und daß ihm ein solcher Sieg nur die bloße
Möglichkeit eines Widerstandes gegen die Gesammtmacht
des Feindes verschaffte. Wenn er selbst als die wichtigste
unmittelbare Folge eines solchen Sieges den Sturz des eng¬
lischen Ministeriums und den Frieden mit dieser Macht an¬
steht, so kann das nur noch mehr in der Ansicht bestärken,
für wie schwach und ungewiß er seine Lage hielt, da er
sie mit solchen Illusionen maökiren will.
Also ein glänzender Sieg über die vereinigten nieder¬
ländischen Heere ist Bonapartes dringendstes Bedürfnis
ist es aber das, so giebt es für feine Unternehmungen nur
ein Objekt, und dieses ist eben das vereinigte Heer
und nicht etwa irgend ein geographischer Gegenstand, wie
Brüssel oder das rechte Ufer der Maas oder gar der
Rhein u. f w.
Wo es sich um eine große allgebietende Entscheidung
handelt, können überhaupt geographische Punkte und Ver¬
hältnisse des Heeres zu diesen Punkten an sich kein Gegen¬
stand der Unternehmungen sein, denn die unmittelbaren