Volltext: Der Feldzug von 1815 in Frankreich (8 ; / 1835)

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Stärke gekannt, so könnte man ihm mit Recht vorwcrfen 
daß er nicht dem isien Korpö gleichfalls die Bestimmung des 
2ten gegeben habe. Denn da Grouchy einige 30,000 Mann 
stark war und da in der Disposition wirklich vom Ab¬ 
schneiden die Rede ist, so kann man cinwenden daß 20,000 
Mann (so stark wird das 2te Korps etwa noch gewesen 
sein wenn es Alles beisammen hatte) nicht hinreichend dazu 
waren. Zwar hatte Thiclemann auch etwa 20,000 Mann, 
allein es war sehr ungewiß, ob dieser gleich bei der Hand 
sein würde in dem Augenblick wo der zurückeilende Grouchy 
das 2te Korps ansiele. Aber Blücher glaubte in dem Au¬ 
genblick Grouchy etwa nur 12—15,000 Mann stark, weil 
die letzten Meldungen des Generals Thielemann nicht mehr 
vermuthen ließen. Für ein solches Korps wäre das 2te 
preußische Korpö stark genug gewesen. Übrigens dachte sich 
der Fürst auch nicht gerade daß man dieses ganze feindliche 
Korps gefangen nehmen würde, sondern er meinte wohl 
nur daß General Pirch ihm in den Rücken gehen und viel¬ 
leicht den einen oder andern Theil abschneiden sollte, denn 
es war natürlich vorauszusctzen daß Grouchy seinen Rück¬ 
zug in der Nacht antreten und also doch schon zu weit vor- 
aus sein würde um sich ihm noch auf dem Wege nach Na- 
mur gerade vorzulegen. 
Wenn man indessen bedenkt daß bei dem Ausgange 
welchen die Schlacht von Belle-Alliance genommen hatte, 
Grouchy doch nothwcndig zurück mußte, daß er an der 
Maas nur den Übergangspunkt von Namur hatte und doch 
gewiß keine Pontons in der Nahe um anderswo eine Brücke 
zu schlagen, daß, wenn man ihm diesen Punkt nahm, er 
an der Sambre durchbrechen mußte wo man leicht Trup¬ 
pen genug haben konnte ihn aufzuhalten, daß 12- bis 
15,000 Mann gefangen zu nehmen doch eine sehr wichtige
	        
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