Volltext: Der Feldzug von 1815 in Frankreich (8 ; / 1835)

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vorgebracht haben. Ein ganzes Korps, z. B. das 6te, in 
jener Gegend aufzustellen, würde einen ganz andern Plan, 
eine ganz andere Ansicht vorauösetzen als Bonaparte sie 
hatte. Freilich konnte Lobau bei Lasne und St. Lambert 
einen starker« und länger« Widerstand thun als bei Fri- 
chermont, aber er wurde dann auch viel früher angegriffen, 
und wenn Blücher etwas über Couture Vordringen ließ, so 
war er in Gefahr ganz abgeschnitten zu werden, dann mußte 
Bonaparte neue Truppen nach dieser Gegend schicken und 
mit einem Wort er verwickelte sich dann in ein Schlacht¬ 
feld von der doppelten Ausdehnung, was gar nicht in sei¬ 
nem Geschmack war und wo er die Dinge allerdings auch 
weniger in seiner Hand hatte. Dagegen scheint es aller¬ 
dings daß das Korps von Lobau bester zwischen Fricher- 
mont und Pajeau ausgestellt gewesen wäre, um dort seinen 
Hauptwiderstand zu leisten. 
6. Endlich betrifft unsere letzte Bemerkung über die 
Schlacht von Seiten Bonapartes die schon früher berührte 
Verwendung der letzten Reserve. Ein vorsichtiger Feldherr, 
Türenne, Eugen, Friedrich der Große, der sich nicht in 
einer so außerordentlichen Lage befunden, der entweder mehr 
zu verantworten oder mehr zu verlieren gehabt hatte, würde 
die Schlacht von Belle-Alliance nicht geliefert, d. h. Mit¬ 
tags 12 Uhr als Bülow erschien abgebrochen und sich zu¬ 
rückgezogen haben. Wenn es möglich wäre die Regeln der 
Kriegskunst bloß auf objektive Verhältnisse zu beschranken, 
so würde man hier sagen, es war gegen alle Regel diese 
Schlacht noch zu versuchen. Die ältere Kritik würde auch 
nicht gesäumt haben dies festzusicllen und nur hinzusetzen: 
,aber freilich kann sich das Genie nicht an die Regel bin¬ 
den. So urtheilen wir nun nicht. Wenn die Kriegfüh¬ 
rung im Großen von Grundsätzen ausgehen soll, so müssen
	        
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