Volltext: Der Feldzug von 1815 in Frankreich (8 ; / 1835)

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tet und in sehr unbestimmten Ausdrücken abgefaßt. Am 
18. des Morgens um 10 Uhr gab Bonaparte einen sol¬ 
chen Befehl an Grouchy, aber wie konnte dieser noch wirk¬ 
sam werden! Er traf Grouchy schon vor Wavre. 
Bonaparte glaubte keineöweges wie er es in seinen 
Mémoires glauben machen will, daß Blücher nach Wavre 
gehen würde um sich wieder an Wellington anzuschließen/ 
sondern er setzte ohne Weiteres voraus daß dieser General 
vor allen Dingen sich mit seinem 4tcn Korps zu vereinigen 
suchen und dann die Richtung gegen die Maas nehmen 
würde. Er meinte 35,000 Mann unter einem entschlossenen 
Führer würden die Preußen in den ersten Tagen nicht zum 
Stehen kommen lassen und er würde also seine Schlacht 
gegen Wellington schlagen können ohne etwas von ihnen zu 
befürchten. 
Es ist ein höchst merkwürdiger Umstand daß die preu¬ 
ßische Armee am 17. früh gar nicht in der Richtung auf 
Tilly und Gentines wohin doch 2 Korps gegangen waren, 
sondern nur in der Richtung auf Gembloup wohin nur eins 
gegangen war und von Namur wohin keinö gegangen war, 
verfolgt und aufgesucht wurde. Man kann sich diesen wun¬ 
derbaren Umstand fast nicht anders erklären als dadurch, 
daß Bonaparte die Verfolgung gerade dem Marschall 
Grouchy auftrug, dessen beide Kavalleriekorps den ganzen 
Tag gegen Thielemann gestanden und das Gesicht nach Gem- 
bloup gehabt hatten. Hätte er der Kavallerie der Garde 
und des 3ken Korps die Verfolgung aufgetragen, so würde ; 
diese die Fährte besser aufgefunden haben Die manière 
large in der er Alles betrieb, verhinderte ihn Grouchy ge¬ 
nauere Instruktionen zu geben. Auch scheint Bonaparte 
selbst zu sehr von dem Gedanken erfüllt gewesen zu sein 
daß Blücher an die Maas gehen müßte, um an eine an-
	        
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