Volltext: Der Feldzug von 1815 in Frankreich (8 ; / 1835)

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§. 36. 
Betrachtung. 
Bonaparte und alle Kritiker hinter ihrn her haben ein 
gewaltiges Geschrei erhoben daß Ney versäumt habe sich 
des Postens von Ouatrebraö zu bemächtigen ehe eine be¬ 
deutende Macht der Engländer herbei kam; gerade als ob 
der Punkt von Quatrebraö eine Festung wäre, die, einmal 
erobert, den ganzen Zweck der Anstrengung vollkommen er¬ 
füllt. Der Ausdruck „Posten" ist hier eine von jenen 
Terminologien die, wenn man sie blindlings wie algebrai¬ 
sche Formeln gebraucht, zu hohlen Phrasen und leeren Be¬ 
hauptungen führen, 
Ney hatte die Bestimmung Alles abzuhalten was von 
Wellington den Preußen zu Hülfe kommen könnte. Dies 
konnte geschehen indem er dasjenige Korps was diese Ab¬ 
sicht hatte, entweder aus dem Felde schlug oder nur aufhielt 
und sein Vorrückcn unmöglich machte. Zu dem Erstem ge¬ 
hörte einige Überlegenheit, zu dem Letztem eine gute Stellung. 
Was die Macht betrifft auf die Ney zu stoßen sich 
Rechnung machen konnte, so war sie für ihn schwer zu 
schätzen; es war nämlich nicht allein Alles was im Laufe 
des 16., sondern auch bis zum 17. Mittags gegen ihn ver- 
sanunelt werden kannte. Wir haben gesehen daß daö ziem¬ 
lich die ganze englisch-niederländische Armee war oder doch 
wenigstens 80,000 Mann derselben sein konnten. Im er¬ 
sten Augenblicke traf er bei Fraöne und bei Ouatrcbraö 
sehr wenig an, das konnte er auch allenfalls vorhcrfehcn, 
wenigstens viel weniger als er selbst hatte; schlug er dies 
Wenige, so war daö ein kleiner Vortheil, aber war es auch 
eine so wirksame Einleitung zum allgemeinen Siege daß er 
es als eine Garantie desselben ansehen konnte? Unmöglich!
	        
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