Volltext: Der Feldzug von 1815 in Frankreich (8 ; / 1835)

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4. Wäre Bülow Nachmittags cingctroffcn/ welches 
möglich war/ und dann mit Thielemann gemeinschaftlich zu 
einem Angriffe von Point du jour aus verwendet worden/ 
so mußte sich Bonaparte gegen einen überlegenen Feind in 
der nachthciligsten Form schlagen/ nämlich in beiden Flan¬ 
ken umfaßt/ in der linken von Wagneloe auS/ in der rech¬ 
ten von Point du jour aus. Da nun Bülow von Lüt¬ 
tich her/ also über Point du jour zu erwarten war/ so 
hatte dies ein neuer Grund für Bonapartc werden können 
die preußische Armee mehr in ihrer rechten Flanke zu um¬ 
gehen. 
Ob Bonaparte diese Betrachtungen angesiellt hat oder 
nicht/ ob dabei die Besorgniß: trotz der Absendung Neys 
von der Seite von Brüssel her nicht sicher zu sein/ mitge¬ 
wirkt habe/ wissen wir nicht. Wenn dies Letztere der Fall 
iss/ so iss dadurch schon die Form seines Angriffs hinrei¬ 
chend gerechtfertigt. Hatte er aber keine Besorgnisse der 
Art gehabt und den Angriff bloß nach den nächsten Rück¬ 
sichten so eingerichtet/ so könnte man allerdings sagen daß 
dieser Plan seiner nicht ganz würdig und seiner gefahrvol¬ 
len Lage nicht entsprechend war. 
6. Man ist über die Gründe zu den Bewegungen 
des Isien französischen Korps ganz in Ungewißheit. Ga- 
mot/ der Vertheidiger Neyö/ ist überzeugt/ Bonaparte habe 
es von Frasne herangezogen/ kann aber keinen Beweis füh¬ 
ren. Bonaparte glaubt/ Ney habe es aus Unentschlossen¬ 
heit zur Deckung seines Rückens zurückgelassen. Daß Bo¬ 
naparte es selbst herangezogen habe ist fast unmöglich/ denn 
wie hätte daö Erscheinen desselben bei ihm Besorgniß erre¬ 
gen können daß es Engländer wären; wie hätte Erlon wie¬ 
der umkehren und wie hätte in den Dispositionen und Be¬ 
fehlen an Vandamme nicht die Rede von diesem Korps
	        
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