Volltext: Der Feldzug von 1815 in Frankreich (8 ; / 1835)

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aus Wagnelee besetzt und besonders stark mit Artillerie ver¬ 
sehen so konnte la Haye vom Feinde gar nicht besetzt wer¬ 
den/ Wagnelee wurde ein ganz entscheidender Punkt und 
es würde wegen seiner weit zurückgezogenen Lage dem fran¬ 
zösischen Feldherrn sehr unbequem gewesen sein. Aber selbst 
nachdem la Haye von den Franzosen schon besetzt war 
scheint es hatte man besser gethan sich mit der Besetzung 
von Wagnele zu begnügen und so der Besetzung von la 
Haye Schach zu bieten. So lange Wagnelee/ Bry und 
Ligny in unfern Händen waren konnte der Feind unmög¬ 
lich aus einem der beiden Dörfer St. Amand hervorbre¬ 
chen; die ganze Lage schien vielmehr recht geeignet zu sein 
Zeit zu gewinnen und dem Feinde furchtbare Verluste bei¬ 
zubringen. Erst wenn man an eine Entscheidung der gan¬ 
zen Schlacht denken durfte wäre es Zeit gewesen über 
Wagnelee hervorzubrechen; dann mußte es aber mit mehr 
Nachhalt geschehen. Wollten sich aber die Verhältnisse nicht 
so zeigen daß man von einem Rückstöße ein Umschlagen 
der ganzen Schlacht erwarten durfte/ so mußte er ganz un¬ 
terbleibe»/ denn zum bloßen Widerstande konnte man hier 
die Kräfte in der Vertheidigung weit besser nutzen. 
Noch weniger läßt sich der Versuch des Generals Ja- 
gow rechtfertigen aus Ligny hervorzubrechen; der glücklichste 
Erfolg welcher eintreten konnte war daß General Iagow 
aufs freie Feld und mitten unter die französischen Divisio¬ 
nen in eine Lage gerieth in der er sich nicht halten konnte 
und wobei er ungeheuer verloren haben würde. 
Unsere Generale haben zu sehr die Meinung daß Avan- 
ciren besser sei als Stehen und Feuern. Jedes gehört an 
seinen Ort. 
6. Wir verbrauchen unsere Truppen im stehenden Ge¬ 
fechte zu schnell. Unsere Offiziere rufen zu früh nach Un-
	        
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