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zugrcifen, konnte nur zu einer gewissen Niederlage führen.
In zwei Schlachten hatte Bonapartc erfahren daß er kei¬
nen der beiden Gegner mit 40- bis 50,000 Mann besie¬
gen könne, wie sollte er jetzt auf einen Sieg im freien
Felde gegen die vereinigte Macht Beider rechnen! Übrigens
konnte er sie auf dem linken Marncufcr nicht mehr cinho-
len, und so würde er Mühe gehabt haben über den Fluß
zu kommen; in jedem Falle aber war die Eroberung von
Paris schwerlich zu verhindern. Freilich betrug der gerade
Weg bis Paris nur 21 Meilen, und der nach St. Di-
zier zurück und von da auf Vrienne, Troyes und Fon¬
tainebleau 36, allein wer weiß nicht daß man entfernt vom
Feinde, auf großen Straßen, mit vorbereiteten Quartie¬
ren viel leichter 6 Meilen in 24 Stunden machen kann,
als in gerader Direktion gegen den Feind viere.
Aber einen unbegreiflichen Fehler hat Bonaparte ge¬
macht: daß er nicht den 27. einem der Marfchälle den Be¬
fehl über die Armee gab und mit Kurierpfcrden nach Pa¬
ris eilte, wo er den 28. angekommcn fein würde und wo
es doch so viel für ihn zu thun gab. Es scheint fast als
habe er nicht Lust gehabt feine Person, der Schmach einer
Niederlage unter den Mauern von Paris auszufctzen.
8. Bewegungen der Marschalle an der Marne
und ihr Rückzug auf Paris.
Da die Marfchälle nicht über 20,000 Mann stark
waren, so konnte ihre Bestimmung keine andere fein als
die Armee des Feldmarfchalls Blücher zu beobachten und
sich ihr vorzulegcn wenn sie den Weg nach Paris einfchla-
gen wollte. Sie stellten sich an den beiden Hauptübcrgän-
gen der Aiöne bei Soissons und Berry au Bac auf, wo¬
durch Paris und zugleich Rheims gedeckt wurde. Sobald