Volltext: Der Feldzug von 1812 in Rußland, der Feldzug von 1813 bis zum Waffenstillstand und der Feldzug von 1814 in Frankreich (7 ; / 1835)

375 
trächtliche Überlegenheit der Hauptarmes konnte man auf 
keinen Sieg derselben mit Bestimmtheit rechnen, und eö 
war also zu befürchten daß man sich dadurch zu sehr schwä¬ 
chen würde. 
Paris mußte also vor der Entscheidung der Haupt¬ 
schlacht nicht in Betrachtung kommen, den einzigen Fall 
ausgenommen daß die Trümmer der französischen Armee 
sich dahin zurückgezogen und sich von da weiter gegen die 
Loire gewendet hätten, so daß Paris in die natürliche Rich- 
tungslinie des Vcrfolgcnö gefallen wäre. In diesem Falle 
mußte cs mit der Hauptmacht selbst angegriffen werden. 
7. Ncbenunternchmungen. 
Nach unserer Theorie ist eine Theilung der Kräfte 
beim Angriff nur zulässig wenn die damit verknüpften 
Vorthcile unverhältnißmaßig groß sind. Ein solcher Fall 
war hier beinahe anzunchmen. 
Wurde das Kriegötheater in das Herz von Frank¬ 
reich versetzt, so waren Belgien und Holland wie halb ab¬ 
gestorbene Glieder anzusehen, die aus Frankreich selbst keine 
Unterstützung mehr erhalten konnten. Die Einwohner die¬ 
ser Länder, vorzüglich die Holländer, waren der französi¬ 
schen Herrschaft müde und es ließ sich vorausfetzen daß 
sie Alles thun würden die Alliirten zu unterstützen, ja daß 
vielleicht eine förmliche Umwälzung daraus erfolgen könnte. 
Das Land ist voll fester Plätze deren Besatzungen nur 
schwach sein konnten; bei dem guten Willen der Einwohner 
konnten diese Plätze schnell fallen. Es war also allerdings 
möglich mit verhältnißmäßig wenigen Truppen diese rei¬ 
chen Länder schnell wieder zu erobern, aus ihnen gleich neue 
Streitkräfte gegen Frankreich zu entwickeln, und im Fall 
man im übrigen Feldzüge nicht glücklich sein sollte, darin 
einen bedeutenden Schadenersatz zu finden. Es giebt we-
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.