Volltext: Die Feldzüge von 1799 in Italien und der Schweiz ; 2 (6 : 2 ; / 1834)

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Was die Aufstellung der Kräfte betrifft, so lief die 
Linie der Östrcicher von Bellinzona über Aosta, Rtvoli, 
Pigncrolo, Fosfigliano, Mondovi, Acqui, Alessandria, Tor- 
tona nach Chiavari in der östlichen Riviera. Dies bildet 
mit Ausschluß des Klcnaufchcn Korps, also von Bellin¬ 
zona bis Tortona eine auöwärtögcbogcne halbe Ellipse, 
d. h. der Feind umgab die Östrcicher in einer sehr stark 
umfassenden Form. Da die Form der Aufstellung 
wenn sie bedeutend von der geraden Linie abweicht, ge¬ 
wisse cigcnthümliche Vortheilc und Nachtheile bekommt 
wodurch die Streitkräfte als vermehrt oder vermindert 
betrachtet werden können, so kann über das wahre Ver- 
haltniß der Streitkräfte Nichts entschieden werden wenn 
man die Form der Aufstellung nicht in Betracht zieht, 
und umgekehrt über den Werth dieser nur geurtheilt wer¬ 
den wenn man das ursprüngliche Verhältniß der Streit¬ 
kräfte schon kennt. 
Wir können uns hier nicht in die ausführliche Theo¬ 
rie der koncentrifchen Aufstellungen, also der umfassenden 
und umfaßten einlassen weil uns Das zu weit führen 
würde, wir wollen nur das hauptsächlichste Gesetz dersel¬ 
ben anführen, dessen Wahrheit übrigens auch ohne Be¬ 
weis den meisten Lesern schon einleuchten wird, nämlich 
daß die umfassende Form die schwächere ist, der 
aber der größere Erfolg angehört, und die um¬ 
faßte die stärkere aber mit dem geringeren Er¬ 
folge, daß also die erste die Größe des Sieges, die 
zweite die Wahrscheinlichkeit desselben steigert. Hiernach ge¬ 
ziemt die umfassende Form nur dem sehr Überlegenen, die 
umfaßte aber dem Schwächeren. Da nun die Franzosen 
in dem vorliegenden Falle keineswegs die Überlegenen wa¬ 
rm, so scheint daraus zu folgen daß wenn sie es auf eine
	        
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