Volltext: Die Feldzüge von 1799 in Italien und der Schweiz ; 2 (6 : 2 ; / 1834)

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Absicht gemacht. Dies Letztere setzt uns ein wenig in Ver¬ 
wunderung, denn als der Erzherzog diese Entsendung zuerst 
erzählt gedenkt er dieses Motivs auf keine Weise, und es 
scheint uns auch daß der 6. Juli, wo er gar noch Nichts 
von dem weitern Verhalten Massenaö wußte, wo die Re- 
kognoscirung noch nicht gemacht war, nicht der Augenblick 
sein konnte auf eine solche mit Haddick gemeinschaftlich 
unternommene Offensive gegen Le Courbe zu denken; auch 
marschirk Haddick erst den 24. Juni aus dem Rhonethal 
ab und man sieht nicht daß in dieser Zeit der Erzherzog 
auf eine Unternehmung sehr gedrungen hätte. Wenn wir 
ganz ehrlich unsere Überzeugung sagen sollen, so glauben 
wir daß dem Erzherzog dieser Gedanke zu einer Offensive 
erst gekommen ist als Haddick schon weg d. h. schon ver¬ 
zettelt war, und daß er nun einen etwas stärkeren Accent 
darauf legt um sich über den Abmarsch dieses Generals 
zu beklagen und feine eigene Unthätigkeit noch mehr zu 
motiviren- 
Wir können also diesen wie cs scheint schwachen 
Vorsatz des Erzherzogs, den er ohnehin noch verdammt, 
nicht hoch anfchlagcn und dürfen ihn uns bis Mitte Au¬ 
gust in völliger Passivität denken. 
Wenden wir uns jetzt zu dem französischen Feldherrn. 
Dieser hatte sich hinter die Limmath zurückgezogen, 
weil er sich seinem Gegner nicht gewachsen sah; zu gleicher 
Zeit zog er seinen rechten Flügel unter Le Courbe vom 
St. Gotthard näher an sich heran, auch dies deutet auf 
das Gefühl seiner Schwäche. Wenn wir also den fran¬ 
zösischen Feldherrn vor der Hand sich ruhig verhalten se¬ 
hen, so können wir das nicht anders als natürlich sinden; 
er wartete seine Verstärkungen ab. Wie eö mit diesen 
Verstärkungen beschaffen war wissen wir eigentlich nicht; 
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