Volltext: Die Feldzüge von 1799 in Italien und der Schweiz ; 2 (6 : 2 ; / 1834)

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sich erinnert wie wenig Massen« es im Mai verstanden 
hatte von feiner Ccntralstellung an der Thur aus einen der 
getrennt vorgehenden Gegner mit Übermacht zu schlagen. 
Der Erzherzog Karl konnte freilich diese einzelnen 
Umstände der französischen Machtzerstreuung nicht so ge¬ 
nau wissen und wenn er auf Suwarows Plan ohne Wei¬ 
teres hätte eingehen sollen, so hätte es nur sein können 
um sich zu Allem bereit zu zeigen und im Vertrauen auf 
Suwarows persönliche Tüchtigkeit, auf sich selbst, auf die 
Überlegenheit die sie Summa Summarum doch haben 
mußten, und endlich auf das Glück. Allein der Erzherzog 
welcher die Nothwendigkeit einer großen Bereitwilligkeit 
nicht fühlte, sah den Plan Suwarows nur mit den Au¬ 
gen der Kritik an, fand darin viel Gewagtes, machte ihn 
darauf aufmerksam und schlug vor daß Korsakof hinter 
dem constanzer See weg zu ihm stoßen sollte und daß er 
eine bedeutende östreichische Kolonne in die Schweiz ein¬ 
brechen lassen wollte. Es hatte hiernach fast das Ansehen 
als habe er selbst nicht die Absicht mit seiner Hauptarmee 
wieder über den Rhein zu gehen. Das war der letzte 
Tropfen Wasser welcher das Gefäß überstießen ließ. Su- 
warow antwortete unterm 14. daß feine Truppen zum Ge- 
birgskriege nicht anwendbar wären und daß er sich ent¬ 
schlossen habe den Bodensee zu umgehen, zu Korsakof zu 
stoßen und dann mit ihm die Operationen in die Schweiz 
zu beginnen. Diese Antwort im vollkommenen Wider¬ 
spruch mit seinem frühem Plane, war offenbar Nichts 
als eine erste Äußerung der Bitterkeit, ein Einfall des 
Augenblicks wie man ihn in einem lebhaften Gespräche 
haben würde, nicht daß die Ausführung dieses Gedankens 
nicht ganz vernünftig gewesen wäre, sondern weil der rus¬ 
sische Feldherr ein Paar Tage - darauf einen ganz andern 
Ent-
	        
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