Volltext: Die Feldzüge von 1799 in Italien und der Schweiz ; 2 (6 : 2 ; / 1834)

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Ein ordentlicher strategischer Flankenangriff 
hätte erfordert daß die letzten gemeinschaftlichen Verabre¬ 
dungen frühestens 24 Stunden vor der Ausführung ge¬ 
troffen worden wären, sie wurden aber 14 Tage vorher ge¬ 
troffen; ein Vereinigungömarsch hätte Suwarow we¬ 
nigstens vom Thale der Rcuß aus unmittelbar ins Linththal 
führen müffen als dem letzten Punkte wo die Vereinigung 
mit Gewißheit zu bewirken war; der strategische Flanken¬ 
angriff führte ihn nach dem Vierwaldstätter See. 
Nimmt man nun noch hinzu in welchem Grade die 
Natur der Alpengcgend alle diese Schwierigkeiten erhöhen 
mußte, so sieht man wohl daß die ganze Aufgabe welche 
der östreichische Gencralstab dem alten Feldherr« gestellt 
hatte, schon aus ganz allgemeinen Gründen zu den schwie¬ 
rigsten und unzuverlässigsten gehört welche die Strategie 
bilden kann und daß wenn etwas Gutes herauskommcn 
sollte, dies schlechterdings nur dem Talent der Ausführung 
oder auch dem blinden Glück zu verdanken fein würde, 
daß aber auch von dem unglücklichsten Erfolge die Keime 
schon in der Aufgabe nachzuweisen waren. 
Daß Suwarows Rundschreiben an die Generale in 
der Schweiz nicht für einen bestimmten Plan, nicht für 
eine umfassende vorläufige Bestimmung gelten kann, brau¬ 
chen wir wohl nicht zu beweisen. An der Dunkelheit und 
Unbestimmtheit welche darin ist haben die Undeutlichkeit 
der Ideen und der Kampf mit einer fremden Sprache 
gewiß ihren großen Anthcil, aber hauptsächlich rühren sic 
doch davon her daß Suwarow 30 Meilen von der Ge¬ 
gend entfernt ist für welche er disponirt, daß er diese Ge¬ 
gend nicht kennt, daß er Wenig oder gar Nichts von der 
Stellung der Untcrfcldhcrren weiß mit denen er handeln 
und über die er besiinnncn soll.
	        
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