Volltext: Die Feldzüge von 1799 in Italien und der Schweiz ; 2 (6 : 2 ; / 1834)

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Zeitraum in der Schweiz arm an wirklichen Begebenhei¬ 
ten, allein er ist um so reicher an strategischen Beziehungen. 
Erstens war, wenn auch das italienische Kriegstheater 
durch den Werth welchen die östreichische Regierung auf 
dasselbe legte und durch Suwarows Energie das Haupt¬ 
kriegstheater geworden war, doch die Masse der Streit¬ 
kräfte in der Schweiz nicht viel geringer und die Unthä- 
tigkeit derselben nicht Plan, sondern ein Ergebniß der auf 
dem Kriegstheater selbst sich erzeugenden Verhältnisse; cs 
konnte also nicht fehlen daß der Gebrauch der Strcit- 
kräfte auch auf diesem Kriegstheater eine Reihe von Fra¬ 
gen herbeiführte, die wesentlich zur strategischen Geschichte 
des Feldzugs gehören; zweitens waren die wenigen Bege¬ 
benheiten in der Schweiz nicht ohne Einstuß auf Italien, 
wie wir schon erfahren haben, und es war also das stra¬ 
tegische Verhältniß beider Kriegötheater zu einander, wenn 
auch lange nicht von der Intensität wie eine phantastische 
Theorie behauptet, doch darum nicht ohne alle Wichtigkeit; 
endlich trat nach der Eroberung Piemonts eine ganz an¬ 
dere Machtvertheilung ein, bei welcher die bisherige Wich¬ 
tigkeit Italiens auf die Schweiz und den Rhein über¬ 
gehen sollte; der Erzherzog verließ die Schweiz und Su- 
warow zog ihr zu, und da der Wechsel dieser Rollen 
gerade an das Ende dieses Abschnitts tritt, so giebt er 
durch seine rückwärtswirkenden Beziehungen den strategi¬ 
schen Verhältnissen eine größere Bedeutung. 
Wir werden also, indem wir diesen Zeitraum von 
3 Monaten mit seinen wenigen Begebenheiten durchlaufen, 
unser Augenmerk hauptsächlich darauf richten die Motive 
der Regierungen und Feldherren zum Handeln und Nicht¬ 
handeln so gut wir sie wissen anzugeben und die Forderun¬ 
gen einer vernünftigen Theorie damit zu vergleichen-
	        
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