Volltext: Die Feldzüge von 1799 in Italien und der Schweiz ; 2 (6 : 2 ; / 1834)

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20,000 Mann zur Deckung von Süddeutschland zurück¬ 
lassen und mit dem Übrigen (welches also einschließlich Hohe 
gegen 70,000 Mann gewesen wären) eine Operation 
am Nicderrhein unternehmen sollte. Was man unter die¬ 
ser Operation verstand scheint sich Niemand naher bewußt 
geworden zu sein, welches bei der Unklarheit des Denkens 
in diesen Dingen nichts Ungewöhnliches ist. Eine Ope¬ 
ration unternehmen scheint den Leuten eine eben so genü¬ 
gende Bestimmung als wenn der Balletmeister ein pas 
de deux verschreibt. Der Erzherzog, indem er diese neue 
Aufgabe betrachtet, sagt: „auf was immer für einen Punkt 
von Philippsburg abwärts die Östreicher ihre Operationen 
richten wollten, würden ste durch den großen Abgang der 
Truppen die sie zur Deckung ihrer verlängerten Operations¬ 
linie zurücklassen mußten, so geschwächt angekommen sein, 
daß sie sich höchstens auf Streifereien zwischen den festen 
Punkten Landau, Mainz und Düsseldorf einlassen konnten." 
Wir führen dies nur an um zu zeigen daß der Feldherr 
welcher auf diesem neuen Kriegstheater handeln sollte, selbst 
nicht recht wußte was dort vorzunehmen sei. 
Die Landung der 40,000 Mann in Holland wurde 
als eine sehr wirksame Diversion für alle übrigen Kriegs¬ 
theater und als ein Mittel angesehen in den Einwohnern 
dieser Gegenden den Franzosen einen neuen Feind, zu er¬ 
wecken. Daß England sein besonderes Interesse dabei 
hatte sich der holländischen Flotte zu bemächtigen und 
festen Fuß an der Küste zu gewinnen, ist leicht einzuse¬ 
hen, und dieses besondere Interesse muß als das stille 
Hauptmotiv der Unternehmung betrachtet werden- Woll¬ 
ten die Östreicher ihre Interessen in Italien verfolgen, 
so mußten sie den Engländern gestatten die ihrigen in 
den Niederlanden zu suchen und der ritterlichen Absicht 
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