Volltext: Die Feldzüge von 1799 in Italien und der Schweiz ; 1 (5 : 1 ; / 1833)

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wir so den Plan aus einer bloß logischen Entwickelung, 
aus einem Kalkül im weitern Sinne hervorgehcn lassen, 
geben wir allerdings zu erkennen daß es in der Regel 
auch nicht anders sein kann und daß das Streben nach 
Genialität meistens ein unweises ist, was die Sachen ver¬ 
wirrt und verdirbt. Die großen Grundzüge eines Krieges 
oder Feldzugs sind an sich kein Gegenstand schöpferischer 
Genialität, die Formen im Gebrauche der Massen sind we¬ 
nig zahlreich und höchst einfach, ihr Werth wird meistens 
durch richtige Grundsätze und allenfalls durch einen ge¬ 
wissen Scharfsinn im Unterscheiden der Dinge bestimmt. 
Nur da wo die Schwierigkeit der Verhältnisse oder die 
Neigung des Feldherrn der Kühnheit ein Übergewicht gicbt, 
das subjektive Urtheil vor dem objektiven vorherrschen läßt, 
da kann dies auch auf die Richtung und den Schwung 
dieser Grundlinien Einfluß haben, und das was der Feld¬ 
herr nicht bloß nach objektiven Größen sondern zugleich 
mit einem Blick in sein. Inneres abmacht, was er eben 
so sehr mit dem Gefühl als mit Vorstellungen auffaßt und 
entscheidet, das kann —wenn es zutrifft — nur mit dem 
eine höhere Region geistiger Wirksamkeit andeutenden Na¬ 
men der Genialität bezeichnet werden- Den Marsch über 
den St. Bernhard konnte kein Chef des Generalstabes dem 
General Bonaparte zumuthen. 
§. 6. 
Wirklicher Feldzugsplan beider Lheile. 
Die Östreicher. 
Die Östreicher hatten als der Krieg ausbrach noch 
keinen Feldzugsplan festgestellt, wie der Erzherzog sagt, 
und es scheint auch keine Art von vorläufiger Bestim- 
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